Warf hat geschrieben:Wenn ich aber die Wahl habe zwischen den beiden, immerhin verwende ich es nicht kommerziell, dann entscheide ich mich für das bessere
Da wären wir wieder bei der Grundsatzdiskussion, zumal die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auf geht.
Für den Geringverdiener wäre wohl damit VirtualBox die bessere Wahl, wer natürlich jederzeit, jährlich möglichst, das Geld hat, sich den aktuellen Recner der nächsten Generation mit fettem Speicher zu kaufen, der kann natürlich aus dem Vollen schöpfen, ja auch privat.
Wer den PC kommerziell nutzt, kann oder muss vielleicht sogar anders rechnen, dann aber würde ich schauen, wieviel Produktivitätsgewinn ich erreiche, wenn ich statt VirtualBox VMWare einsetze. Da geht in die Rechnung sowohl der Anschaffungspreis für Hard und Software ein, wie auch die Einarbeitungszeit in die allzu oft schlecht dokumentierten OpenSource Tools bzw. deren möglicherweise dann kostenpflichtiger Support, denn ich habe zwar das Recht auf den Quellcode, nicht aber auf dessen adäquaten Support. Es sei denn ich bezahle dafür. Dann gilt es Preise zu vergleichen. Und wiederum die Bedienbarkeit der Software genau unter die Lupe zu nehmen. Auch wegen der später nötigen Einarbeitung des Personals in die Software, die später ja auch Geld kostet.
Dies aber kann nicht jeder, zumal es für den der sparen muss auch keinen Sinn macht, denn mit dem neuen Rechner wachsen auch die Programme, der Ressourcenaufwand für all diese Programme wächst mit.
Daher überlege ich mir sehr genau, ob ich das neue Feature der neuen Version der alten Software wirklich brauche.
In den Neunzigern war das noch anders. Ich erinnere mich noch sehr gut an Wordstar, das wir in der DDR auch genutzt haben. Da gab es keine Funktion Seitenansicht. Das hatte zur Folge, dass wir Unmengen Papier sinnlos verdruckt hatten, weil das Druckbild nicht unseren Anforderungen entsprochen hat. Mit der heute in jedem besseren Texverarbeitungsprogramm eingenbauten Funktion Seitenansicht schaut man sich das Druckbild vorher an und druckt erst, wenn es den Anforderungen entspricht. Das war damals eine Revolution und der Wechsel zur neuen Version mit diesem Feature, das es in der vorherigen Version nicht gab, hat sich wirklich gelohnt. Aber heute????
Ich mache heute mit Office 2016 genau das gleiche, was ich auch mit einem Office 1990 schon konnte. Da lohnt sich der Versionswechsel zur neuen Version ganz und gar nicht, weil die neue Version nur mehr Speicherplatz und mehr Rechenleistung verbrät und langsamer startet. Da bleibe ich lieber gleich bei der alten Version auch auf neuerem Rechner, dann startet die in Sekundenschnelle.
Das werde ich solange so halten bis die neue Software Features mitbringt, die ich wirklich dringend brauche oder meine Arbeit so extrem erleichtert, wie damals die Funktion Seitenansicht.
Eine andere Metapher dafür ist all die tolle Elektronik in den neuen Autos. Elektrische Fensterheber brauche ich nicht unbedingt. Eine Kamera die mir den Blick in den bisher toten Winkel ermöglicht, dagegen schon. Oder die neue Einparkautomatik, mit Rädern die ein seitwärts Einparken möglich machen, eine wunderbare Neuerung die ihr Geld unbedingt wert ist.