Windows XP - end of life

[af0815]

Windows XP wird von MS ab Dienstag 8.4.2014 nicht mehr mit Updates versorgt. Siehe auch hier Lebenszyklus von Windows

Jetzt wird davon gesprochen , das die ja selbst schuld sind, die nicht auf ein 'neueres' oder 'anderes' Bestriebsystem umsteigen. Nur gibt es im industriellen Bereich genügend Maschinen und Einrichtungen, die NICHT updatebar sind. Etliche Maschinen basieren auf Realtime Kernel die in Windows XP hineingepatched worden sind und deshalb nicht nicht ausgetauscht werden können. Siehe Simatik WinAC als Beispiel.

Wie seht ihr da die Situation ?

[mschnell]

Ich habe noch Systeme mit Win98 produktiv laufen, weil die (Fremd-) Software auf XP nicht rennt. Einige laufen nativ, andere in VirtualBox oder VMWare.

Ein System hat sogar einen ISA-Bus, weil da eine Platine drinsteckt, die ein teures Gerät mit Daten versorgt und für die es kein Update mehr gibt.

Ich denke XP-Systeme werden bei mir noch sehr lange laufen !

-Michael

[Patito]

Also bei Bank-Automaten würde ich niemals freiwillig Geld abheben, wenn dort für die Sicherheit Windows-Updates notwendig sind.

Im industriellen Bereich hängen XP-Maschinen doch wohl hoffentlich nicht ungeschützt im Internet.
Windows-Updates sind für solche Maschinen eher eine Gefahr für die den laufenden Betrieb. Daher hat sich
die Situation für die Geräte dort jetzt wohl eher verbessert.

Privat bin ich gerade schwer am überlegen, ob jetzt eventuell die Zeit gekommen ist einfache Surf-Rechner auf Linux umzuziehen.
Meine Anforderungen dafür sind nicht sonderlich hoch:
- Automatische Updates sollten funktionieren.
- Die GUI sollte nicht "außergewöhnlich schlecht" sein. Vor ca 15 Jahren fand ich fvwm2 ziemlich perfekt.
Hoffentlich hat sich Linux inzwischen wieder vom Modernisierungs-Schrott der letzten Jahre erholt..

Ich bin noch auf der Suche nach der richtigen Distribution für ein Intel-NUC.
Von Xubuntu kommt nächste Woche eine Neue LTS-Version - mal sehen, ob das was taugt.

[mse]

- Die GUI sollte nicht "außergewöhnlich schlecht" sein. Vor ca 15 Jahren fand ich fvwm2 ziemlich perfekt.
Hoffentlich hat sich Linux inzwischen wieder vom Modernisierungs-Schrott der letzten Jahre erholt..

Ich benutze nach wie vor KDE 3.5. Es wird in OpenSUSE wieder unterstützt:
http://en.opensuse.org/KDE3

[knight]

Ich kenne Firmen, die halten eisern an Windows 2000 fest (eigentlich wäre jetzt der perfekte Zeitpunkt für einen Wechsel auf XP - dafür gibt es jetzt auch keine Updates mehr).

knight

[theo]

Ich benutze nach wie vor KDE 3.5. Es wird in OpenSUSE wieder unterstützt:
http://en.opensuse.org/KDE3

Hattest du Problem mit KDE 4.X?
Ich benutze es eigentlich täglich.

[mse]

Hattest du Problem mit KDE 4.X?

Ich benutze zum Entwickeln bewusst alte Computer um zum effizienten Programmieren gezwungen zu sein. Auch mit allen Effekten abgeschaltet sind die modernen Desktops unbrauchbar langsam auf diesen Maschinen.
Dann hasse ich die grossen Popup-Fenster, welche in aller Regel Bildschirmbereiche verbergen, welche ich gerne sehen würde. Die KDE4 Fensterauswahl mit Alt+Tab überzeugt mich auch nicht. Ich nehme an, dass sich das alles konfigurieren lässt, dazu habe ich aber keine Nerven.

[Christian]

da musst ich jetzt schon schmunzeln, du hast die Geduld dir ne eigene Entwicklungsumgebung quasi für dich zu schreiben aber nen Fenstermanager zu konfigurieren ...

[mse]

Es gibt ja KDE 3.5, welches für meine Bedürfnisse massgeschneidert ist - im Gegensatz zu den gängigen Entwicklungsumgebungen.

[creed steiger]

Es gibt ja KDE 3.5, welches für meine Bedürfnisse massgeschneidert ist - im Gegensatz zu den gängigen Entwicklungsumgebungen.

Oh, noch einer
KDE4 hab ich ausprobiert aber irgendwie passt es nicht.
Mein alter Konqueror ist mir halt ans Herz gewachsen, genauso wie KMail.
Solang da noch was gepflegt wird, bleibe ich bei 3.5

[Antrepolit]

(...)Etliche Maschinen basieren auf Realtime Kernel die in Windows XP hineingepatched worden sind und deshalb nicht nicht ausgetauscht werden können. Siehe Simatik WinAC als Beispiel.

Wie seht ihr da die Situation ?

Aus den Fehlern der Vergangenheit lernen und so einen Unfug nicht mehr machen...

In vielen Banken laufen immer noch uralte IBM-Mainframes. Für die gibt es auch keinen Support mehr. Man erhält sie durch beten und Klebebeband am laufen. Die Win-XP Story ist also weder neu noch dramatisch. Nach 12 Jahren kann man den Support halt schon mal einstellen...

[NoCee]

Wir haben bei uns noch alles Mögliche mit XP und einiges davor laufen. Maschinensteuerungen mit Industrie-PC auf NT und Parametrier und Programmiersoftware auf CP/M, MS-Dos, ... bis Win7
(ja, mancher muß da googeln was CP/M wohl ist). Die Industrie-PCs werden gerade ersetzt weil die Halbwertszeit bei PC-Steuerungshardware bei 2,5 Jahren liegt.
Anders sieht das bei Hardware-SPSen aus (Speicherprogrammierbare Steuerungen). Da gibts nicht nur bei uns Steuerungen, die haben locker über 30 Jahre auf dem Buckel und laufen einwandfrei.
Allerdings Fehlersuche, Programmänderungen usw. brauchen da die Software von "damals" und die läuft nicht auf was Modernerem. Die greifen dann gern direkt auf die Hardware der seriellen Schnittstelle zu
und spätestens da ist bei was modernerem als OS Ende. Für den Support für solche "Dampfmaschinen" gibts sogar Firmen, die sich darauf spezialisiert haben. Die reparierten die Hardware bis auf
Chipbasis und bieten Reparaturen für Programmiergeräte auf alten Betreiebsystemen an. Das ist schon ein Markt.
Wir haben mehrere Schlepptops und einen erhöhten Ersatzteilbestand so daß wir deshalb keine Bauchschmerzen haben. Bei den Maschinen handelt es sich auch nicht um die Wasserversorgung einer Großstadt
sondern um einzelne nicht verkettete Maschinen die genutzt werden bis nichts mehr geht. Umrüsten rentiert sich da meistens nicht mehr. Neue gibts erst wenn die alte wirklich tot ist.

Bei wichtigen Anlagen wehren wir uns aus diesen Gründen gegen PC-Technik als Steuerungen. Die sind unheimlich leistungsfähig aber die Halbwertszeit der Komponenten und der Software ist einfach nur schlecht.
Wer baut schon ein automatisches Hochregallager und schmeißt alle paar Jahre die Steuerung auf den Müll weils das Motherboard als Ersatzteil nicht mehr gibt.

Aber das tollste was wir da schon mal erlebt haben war ein Anruf von der Fa. Dec. Wir haben da für eine Datenbank und einen Materialflußrechner der Logistik 2 Vax-Rechner von denen gehabt.
Der Support von Dec sagte damals so ungefähr: Sie müssen bis zu dem und dem Datum ein Betriebssystemupdate machen lassen weil sonst das System geziehlt herrunterfährt und sich nicht mehr starten läßt.
Also quasi ein programmiertes Verfallsdatum. So wurde es mir zumindestens vom zuständigen IT-Experten bei uns glaubhaft erzählt.
Da ist ein nicht mehr weiterpflegen alter Software wie bei XP ja edel.

Schönen Abend wünsch ich
NoCee

[mschnell]

Also quasi ein programmiertes Verfallsdatum.

Wenn das nicht beim Verkauf des Systems explizit dokumentiert wurde, dürfte das wohl illegal sein.

Da ist die Microsoft - Strategie doch besser: (GERÜCHTEKÜCHE ) Support einstellen und dann Viren produzieren lassen, die XP effektiv attackieren. Dann müssen die User wohl für ein Update bezahlen.

-Michael

[hde]

Wenn das nicht beim Verkauf des Systems explizit dokumentiert wurde, dürfte das wohl illegal sein

dann frag aber mal, aus welchem "Jahrhundert" die VAX von DEC stammt

[grl]

Also quasi ein programmiertes Verfallsdatum.

Wenn das nicht beim Verkauf des Systems explizit dokumentiert wurde, dürfte das wohl illegal sein.

Wenn ich mich recht erinnere war doch da was mit einem Timer-Überlauf in älteren Versionen - damit war klar, daß das nicht weiterlaufen konnte ohne Update... Ist aber schon eine Weile her, da ist die Erinnerung nicht mehr so klar...