Suche Mitstreiter für ein gewagtes Projekt

Hier könnt ihr euch vorstellen, wie lange ihr programmiert, wie ihr dazu gekommen seit und was ihr sonst noch so macht.
rix
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Suche Mitstreiter für ein gewagtes Projekt

Beitrag von rix »

Hallo,

ich suche über dieses Forum einen oder mehrere Pascal- Programmierer, um gemeinsam ein ungewöhnliches Projekt zu verwirklichen:
die Erfindung und Umsetzung einer deutschen Beschreibungssprache.

Hintergrund:

Ich selbst habe mich viel mit Webgestaltung beschäftigt und bereits professionelle Webseiten gestaltet.
Zur Zeit setze ich mich mit TeX bzw. LaTeX/ XeLaTeX auseinander, da ich dieses für eine umfangreiche Arbeit benötige.
Jedoch bin ich sehr unzufrieden über die Art und Weise, wie dieses Textsystem zu handhaben ist.

Wer eine längere Arbeit schreiben möchte, die eine Seitenbenummerung und Inhaltsverzeichnis aufweisen soll, stößt früher oder später auf TeX- und seine Varianten.

Nun lautet die Frage, ob man lieber seine Zeit darin verschwendet, bei Office-Anwendungen ein gleichbleibendes Format zu erzielen oder sich in eine TeX-Abart einzuarbeiten, was so aussieht, dass man stundenlang damit beschäftigt ist, Bücher, Webseiten und Ähnliches durchzusuchen, nur um zu wissen, wie man einen Absatz formatiert oder eine Tabelle gestaltet.

Ich bin dieser ganzen Sachen einfach leid,..
Vor allem verstehe ich nicht, warum bis heute niemand auf die Idee kam, eine einfachere und vor allem deutschsprachige Beschreibungssprache zu erfinden, zumal hierzulande Programmierer wie am Fließband ausgebildet werden.
Wenn man genau hinschaut, sind bei fast allen freien Software-Projekten ein Großteil deutsche Programmierer. Das ist auffällig und zeigt mir, dass wir längst an der Spitze stehen könnten, wenn wir nur mehr auf uns selbst besinnen und nicht länger den angloamerikanischen Schrott nachmachen würden.
Aus diesem Grund erkor ich auch die Sprachen der Pascal-Familie als Grundlage für jenes Projekt aus.

Im universitären, akademischen Bereich ist LaTeX Standard; doch wenn ich mir vorstelle, dass jemand, der von Auszeichnungs- bzw. Programmiersprachen überhaupt keine Ahnung hat, nun damit arbeiten soll, nur um vernünftige druckfähige Schriftstücke hinzubekommen, ist das eine verdammte Zumutung und allgemeine Zeitverschwendung.

Vielleicht ist es bloß ein Traum, aber manche Träume sind durchaus verwirklichbar.
Wer Hilft mir dabei?!

Anhang: ein kurzer Einblick, wie die Sprache in etwa sein könnte.
Dateianhänge
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Zuletzt geändert von rix am Fr 14. Mär 2014, 19:21, insgesamt 4-mal geändert.

Christian
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Re: Suche Mitstreiter für ein gewagtes Projekt

Beitrag von Christian »

ich könnt mir das Sprachneutral eher vorstellen. Ich bin aber auch ein Generilationsfreak.
W.m.k.A.h.e.m.F.h. -> http://www.gidf.de/

Socke
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Re: Suche Mitstreiter für ein gewagtes Projekt

Beitrag von Socke »

Was die Sprache angeht, dürfte man die regulären Ausdrücken doch mehr oder minder internationalisieren können?

Da ich ebenfalls schon Erfahrungen mit XeLaTeX sammeln konnte, frage ich mich, ob es nicht sinnvoller wäre, einen (Xe/wasweißich)LaTeX-Prozessor-ähnliches Programm zu schreiben, das HTML/CSS als Eingabesprache versteht.

Historisch gesehen hat während des Designs von (La)TeX noch niemand an HTML gedacht. HTML und CSS bieten jedoch mindestens die selben Möglichkeiten--insbesondere die Trennung von Inhalt und Darstellung.
MfG Socke
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rix
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Re: Suche Mitstreiter für ein gewagtes Projekt

Beitrag von rix »

also Grundgedanke ist gerade, dass die Ausdrücke, Befehle deutschsprachig sind...
damit eben jedermann ohne Fremdsprachenkenntnisse, typografisch professionelle Dokumente erstellen kann.


Wenn "internationalisiert", dann soll auch bitte Mehrsprachigkeit unterstützt werden, indem die Bezeichnung der Ausdrücke jederzeit austauschbar sind (ähnlich wie man z.B. bei irgendwelchen Anwendungsprogrammen die Spracheinstellung ändern kann); denn es gibt so viele schöne Sprachen,
z. B. isländisch, norwegisch...ungarisch, russisch...
(Das wäre dann auch tatsächlich "Sprachneutal"... denn es ist in meinen Augen überhaupt nicht neutral, nur weil Großbritannien in den letzten Jahrhunderten die Welt wie keine andere Nation mit Kriegen übersäte, was über 100 Millionen Menschenleben forderte, ganze Kontinente rücksichtslos kolonisierte und deren indigenen Völker ausrottete, nun ihre Sprache als etwas neutrales, oder gar "gutes" anzusehen.)
----------

Der Sprachbau steht klar im Mittelpunkt, d. h. möglichst eindeutig, verständlich, sowie schnell erlernbar und sollte - wie gesagt -, jedem in seine Muttersprache zugänglich sein.
Ich denke, im Textsatzbereich hätte solches sehr gute Aussichten, sich durchzusetzen, und würde auf viel Gegenliebe stoßen. Auch wäre es ein interessanter Ansatz, ja gerade schon etwas verbotenes, eben keine englischen Befehle am "Rechner" eingeben zu müssen. Das wäre zu Zeiten von Eu-Inquisitoren und -Hohepriestern wie Oettinger oder Martin Schulz, die am liebsten die deutsche Sprache heute als morgen abschaffen möchten, eine wahre blasphemische Anmaßung.

Also, wer will alles Ketzerei betreiben?
:-D


----

Socke, da hast du Recht, nur mit HTML kann man kein Buch schreiben, was auch nie Ziel von HTML war...
HTML selbst ist auch ziemlich unsauber.

mschnell
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Re: Suche Mitstreiter für ein gewagtes Projekt

Beitrag von mschnell »

rix hat geschrieben: eine einfachere und vor allem deutschsprachige Beschreibungssprache zu erfinden,


"einfach": Das wird nichts ! Sowas sieht zu Anfang immer so aus, als ob man eine einfache (also stark eingeschränkte) Sache machen könnte. Wenn man es dann anwendet, merkt man, dass es für einen sinnvollen Einsatz nicht reicht. Dann muss man Features dazubasteln. Ein von vorne herein komplexer (durch-) geplanter Ansatz hätte im End-Effekt eine wesentlich sauberere (und damit einfacher anwendbare) Lösung ergeben.

"deutschsprachig": Davon halte ich gar nichts. Warum soll man die nicht-deutschsprachigen Mit-Entwickler und Anwender ausschließen. Englisch kann fast jeder, deshalb hat sich das in der Computer-Welt durchgesetzt.

-Michael
Zuletzt geändert von mschnell am Fr 14. Mär 2014, 12:13, insgesamt 1-mal geändert.

grl
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Re: Suche Mitstreiter für ein gewagtes Projekt

Beitrag von grl »

Ich weiß nicht - eine ans deutsche angelehnte Syntax? Da deutsch deutlich komplexer ist als englisch ist das sicher nicht so einfach - und das widerspricht meiner Meinung nach dem Anspruch, das Endprodukt "einfach" zu halten. Oder die Syntax nutzt nur ganz basale deutsche Wörter, dann wird's so "undeutsch" daß man's erst wieder lernen muss - und dann kann ich gleich Tex lernen.

Und "einfach" - da muss ich mschnell zustimmen - ist brandgefährlich: Wenn man das wirklich professionell nutzen können möchte (der Begriff "Buch schreiben" kam in dem Thread schon vor) dann wird das ohne eine gewisse Komplexität nicht gehen...

Just my 2 cents,

GRL

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Re: Suche Mitstreiter für ein gewagtes Projekt

Beitrag von Antrepolit »

rix hat geschrieben:Hallo,

ich suche über dieses Forum einen oder mehrere Pascal- Programmierer, um gemeinsam ein ungewöhnliches Projekt zu verwirklichen:
die Erfindung und Umsetzung einer deutschen Beschreibungssprache.

Hintergrund:

Ich selbst habe mich viel mit Webgestaltung beschäftigt und bereits professionelle Webseiten gestaltet.
Zur Zeit setze ich mich mit TeX bzw. LaTeX/ XeLaTeX auseinander, da ich dieses für eine umfangreiche Arbeit benötige.
Jedoch bin ich sehr unzufrieden über die Art und Weise, wie dieses Textsystem zu handhaben ist.

Dann benutz' Latex, Tex ist immer zuviel an Aufwand.

Wer eine längere Arbeit schreiben möchte, die eine Seitenbenummerung und Inhaltsverzeichnis aufweisen soll, stößt früher oder später auf TeX- und seine Varianten.

Nun lautet die Frage, ob man lieber seine Zeit darin verschwendet, bei Office-Anwendungen ein gleichbleibendes Format zu erzielen oder sich in eine TeX-Abart einzuarbeiten, was so aussieht, dass man stundenlang damit beschäftigt ist, Bücher, Webseiten und Ähnliches durchzusuchen, nur um zu wissen, wie man einen Absatz formatiert oder eine Tabelle gestaltet.

Sieht es das? Ich bin damals direkt auf Latex gestoßen, nicht auf einen haufen Abarten. Niemand benutzt mehr pures Tex. Und natürlich muss man sich Stunden und tagelang einarbeiten - aber das muss auch ein Office-Anfänger, wenn er anfängt, Office zu nutzen.

Ich bin dieser ganzen Sachen einfach leid,..

Dann lass es. So einfach ist das.

Vor allem verstehe ich nicht, warum bis heute niemand auf die Idee kam, eine einfachere und vor allem deutschsprachige Beschreibungssprache zu erfinden, zumal hierzulande Programmierer wie am Fließband ausgebildet werden.


Weil andere Länder genauso viele "Programmierer" ausbilden, weil Deutsch eine der syntaktisch kompliziertesten Sprachen ist und weil die IT-Sprache nunmal Englisch ist. Wer das nicht kann/will, soll eben weiter mit Office arbeiten. Da kommt eine ganz schön nationalistische Ecke von dir zum Vorschein und das ist Pfui!

Wenn man genau hinschaut, sind bei fast allen freien Software-Projekten ein Großteil deutsche Programmierer. Das ist auffällig und zeigt mir, dass wir längst an der Spitze stehen könnten, wenn wir nur mehr auf uns selbst besinnen und nicht mehr länger den angloamerikanischen Schrott nachmachen würden.
Aus diesem Grund erkor ich auch die Sprachen der Pascal-Familie als Grundlage für jenes Projekt aus.

Ach echt? Das liegt daran, dass du wohl nur auf deutsche Freeware-Projekte schaust. In Amerika gibt es viele Deutsche Nachnamen. Die Leute sprechen trotzdem kein Wort Deutsch.

Im universitären, akademischen Bereich ist LaTeX Standard; doch wenn ich mir vorstelle, dass jemand, der von Auszeichnungs- bzw. Programmiersprachen überhaupt keine Ahnung hat, nun damit arbeiten soll, nur um vernünftige druckfähige Schriftstücke hinzubekommen, ist das eine verdammte Zumutung und allgemeine Zeitverschwendung.


Stimmt. Da hilft eine Deutsche Umschreibungssprache bestimmt... :roll: Wer studiert, für den ist es selbstverständlich, dass er sich mit Latex auseinandersetzt, wenn er es vernünftig machen möchte, oder eben entsprechend Nerven in Office investiert.

Ich schlage vor, du fängst an, wissenschaftlich zu arbeiten und prüfst erst einmal dein Vermutungen, bevor du sie verallgemeinerst.
Grüße, Antrepolit

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m.fuchs
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Re: Suche Mitstreiter für ein gewagtes Projekt

Beitrag von m.fuchs »

Ich halte auch nicht viel von dieser Idee, das ist schon einmal in die Hose gegangen. Vor Jahren hatte Microsoft die "großartige" Idee, VBA für deutsche Anwender zu übersetzen.

Code: Alles auswählen

WENN A = 1 DANN

*grusel*

Es gibt schon einen Grund, warum so viele Programmiersprachen englische Worte benutzen. Es ist einfach die Sprache, die die meisten verstehen.

rix hat geschrieben:(Das wäre dann auch tatsächlich "Sprachneutal"... denn es ist in meinen Augen überhaupt nicht neutral, nur weil Großbritannien in den letzten Jahrhunderten die Welt wie keine andere Nation mit Kriegen übersäte, was über 100 Millionen Menschenleben forderte, ganze Kontinente rücksichtslos kolonisierte und deren indigenen Völker ausrottete, nun ihre Sprache als etwas neutrales, oder gar "gutes" anzusehen.)


Deine neue Sprache wäre damit auch nicht sprachneutral. Dazu müsste Deutsch nämlich eine Weltsprache sein, und das ist seit dem 8. Mai 1945 erst einmal vom Tisch.

Und brauch man "noch eine" Beschreibungssprache? Welche Probleme sind damit lösbar, die mit den jetzigen nicht oder nicht so gut zu lösen sind?

Mein Tipp: steck deine Kraft lieber in ein anderes Projekt.
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rix
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Re: Suche Mitstreiter für ein gewagtes Projekt

Beitrag von rix »

@Antrepolit:
1. ich sprach von TeX allg. aus Gründen der Kürze,... ich selbst nutze gegenwärtig XeLaTeX
2. Unglaublich... Nationalismus-Vorwurf... was besser fällt dir nicht als Gegenargument ein?
3. Viele, die studieren, vor allem im technisch naturwissenschaftlichen Bereich haben eben nicht die Nerven, kaum Zeit, sich in irgendeine ungewöhnlich Logik einzuarbeiten.
4. Zu dem Rest äußere ich mich nicht aus Gründen der Höflichkeit...
---

@m.fuchs:
Was daran gruselig sein soll, versteh ich nicht; hat man mittlerweile so wenig für die eigene Muttersprache übrig?

Und nein, ich bin nicht für die "Verdeutschung" der Welt oder solch einen Schmarren... sondern schätze die Vielfalt der Menschheit, und gerade aus diesem Grund wäre Mehrsprachigkeit schön

Wer lesen kann, wird wissen, dass auch nur die Rede davon war, die Beschreibungssprache selbst deutsch bzw. mehrsprachig umzusetzen.
Der Unterbau wäre dann in Pascal.
---

Deutsch war lange vor 1945 eine bedeutsame Weltsprache... bereits kurz nach Bismarck, und das ganz ohne Kriege oder Zwangskolonisierungen... sondern durch Eigenleistungen auf naturwissenschaftlich-technischem Gebiet...
ich denke, das ist etwas Gutes, für ALLE und sollte uns zeigen, dass es auch andere Wege gibt. Und nocheinmal: Anliegen ist nur eine einfache Beschreibungssprache zum schreiben, darstellen, publizieren, die mehrsprachig ausgelegt ist,... mehr nicht...

----

@grl:

Ihr habt immer so eigenartige Vorstellungen; die englische Sprache ist alles andere als genau und vorbildlich. Letztlich geht es auch nur um die Bezeichnung der Befehle, Ausdrücke... und das kann in jeder Sprache gleich gut erfolgen. Letztlich kann sich ein jeder nunmal Begriff in seiner Muttersprache am besten merken.

Socke
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Re: Suche Mitstreiter für ein gewagtes Projekt

Beitrag von Socke »

m.fuchs hat geschrieben:Ich halte auch nicht viel von dieser Idee, das ist schon einmal in die Hose gegangen. Vor Jahren hatte Microsoft die "großartige" Idee, VBA für deutsche Anwender zu übersetzen.

Code: Alles auswählen

WENN A = 1 DANN

*grusel*

Es gibt schon einen Grund, warum so viele Programmiersprachen englische Worte benutzen. Es ist einfach die Sprache, die die meisten verstehen.

Gut, dass du diesen Punkt ansprichst. Wenn ich mir Access oder Excel aus dem Hause Kleinweich ansehe, gibt es dieses Phänomen dort zuhauf. Die Oberfläche übersetzt lokalisierte Befehle in die englischen Befehle, mit denen tatsächlich gearbeitet wird. Als Resultat habe ich als Anwender und als Entwickler mit zwei Sprachen zu tun, was alles andere als intuitiv und einfach ist.

Als zusätzliche Anforderungen würde ich daher formulieren: Dokumente müssen on-the-fly vollautomatisch zwischen den verschiedenen Befehls-Sprachen konvertiert werden.

Weiterhin wäre zu berücksichtigen, dass der internationale Austausch zwischen Anwendern durch die unterschiedlichen Sprachen gehemmt wird. Auf diese Weise kann ich beispielsweise ein Code-Schnipsel aus einer anderssprachigen Webseite nicht nachvollziehen ohne diese Sprache zu sprechen. Ein Pascal-Code kann ich trotzdem von einer spanisch sprachigen Webseite verstehen.

rix hat geschrieben:Socke, da hast du Recht, nur mit HTML kann man kein Buch schreiben, was auch nie Ziel von HTML war...
HTML selbst ist auch ziemlich unsauber.

Reine Blasphemie! In CSS2.0 waren durchaus Möglichkeiten vorgesehen, die Print-Ausgabe weiter zu formatieren. Leider hat kein Webbrowser eine Umschulung zum Buchdrucker gemacht. Diese Möglichkeiten wurden also in neueren Versionen nicht mehr aufgenommen.

Für die allgemeine Formatierung (Schrift, Abstände, etc.) sind alle CSS-Attibute vorhanden; bei spezifischen Möglichkeiten für die Druck-Ausgabe würde ich vorerst auf x-Attribute (experimental/herstellerabhängig) zurückgreifen.

Dass HTML unsauber ist, wage ich zu bezweifeln. Ich stimme zu, dass man HTML sehr unsauber verwenden kann, aber nicht dazu gezwungen wird.
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Re: Suche Mitstreiter für ein gewagtes Projekt

Beitrag von m.fuchs »

Socke hat geschrieben:Gut, dass du diesen Punkt ansprichst. Wenn ich mir Access oder Excel aus dem Hause Kleinweich ansehe, gibt es dieses Phänomen dort zuhauf. Die Oberfläche übersetzt lokalisierte Befehle in die englischen Befehle, mit denen tatsächlich gearbeitet wird. Als Resultat habe ich als Anwender und als Entwickler mit zwei Sprachen zu tun, was alles andere als intuitiv und einfach ist.


Genau, ich habe ja beruflich mit dem Visual Studio aus dem Hause Microsoft zu tun. Kann man grundsätzlich nur auf Englisch benutzen. Entwickelt man mit der deutschen Variante, steht man bei der ersten Fehlermeldung dumm da. Denn die ist dann auch auf Deutsch, aber per Google nicht findbar. Und wie heißt das dann möglicherweise übersetzt auf Englisch? :|
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Re: Suche Mitstreiter für ein gewagtes Projekt

Beitrag von grl »

rix hat geschrieben:2. Unglaublich... Nationalismus-Vorwurf... was besser fällt dir nicht als Gegenargument ein?


Also, die Ablehnung einer zugrundeliegenden Sprachsyntax eines Computerprogramms mit Kriegen zu begründen, die die Engländer evtl. mal geführt haben - ich würd das jetzt nicht gerade ins Nationalismus-Eck stellen, aber ich war mir nicht sicher ob ich da lachen soll oder ob's mir kalt übern Rücken läuft. Auf alle Fälle hat das Eine absolut nix mit dem Anderen zu tun...

rix hat geschrieben:3. Viele, die studieren, vor allem im technisch naturwissenschaftlichen Bereich haben eben nicht die Nerven, kaum Zeit, sich in irgendeine ungewöhnlich Logik einzuarbeiten.


Nicht nur viele sondern alle die studieren müssen englisch lernen - es ist nun mal nicht nur die Sprache der IT sondern auch die Sprache der Wissenschaft. Und Tex und seine Derivate sind gerade im technischen Bereich "state of art" - das gegen eine deutschsprachige Insellösung zu ersetzen wird gerade in der Wissenschaft auf keine Gegenliebe stossen...

rix hat geschrieben:@grl:
Ihr habt immer so eigenartige Vorstellungen; die englische Sprache ist alles andere als genau und vorbildlich. Letztlich geht es auch nur um die Bezeichnung der Befehle, Ausdrücke... und das kann in jeder Sprache gleich gut erfolgen. Letztlich kann sich ein jeder nunmal Begriff in seiner Muttersprache am besten merken.


Was hat jetzt das Eine mit dem Anderen zu tun? Natürlich ist englisch alles andere als genau (ob das vorbildlich ist oder die Komplexität der deutschen Sprache hier "Vorbild" sein soll sei mal dahingestellt). Aber gerade diese "Ungenauigkeit" macht Englisch zu einer guten Wahl um sie maschinell zu parsen und daraus was zu generieren - das ist in deutsch ungleich schwerer.

Ich denke einfach, daß du einerseits die Komplexität eine Beschreibungssprache und die zugehörigen Parser zu entwickeln deutlich unterschätzt und die Nachfrage nach dem Endprodukt deutlich überschätzt.

rix hat geschrieben:... zumal hierzulande Programmierer wie am Fließband ausgebildet werden.


Ach so? Wo? Wir suchen schon ein Weilchen nach brauchbaren Leuten - von "am Fließband" haben wir noch nix bemerkt - zumindest kommen bei uns die Bewerbungen nicht so rein, als gäbs da irgendwo ein Fließband...

rix hat geschrieben:Wenn man genau hinschaut, sind bei fast allen freien Software-Projekten ein Großteil deutsche Programmierer. Das ist auffällig und zeigt mir, dass wir längst an der Spitze stehen könnten, wenn wir nur mehr auf uns selbst besinnen und nicht mehr länger den angloamerikanischen Schrott nachmachen würden.


Da würd ich dann empfehlen nochmal genauer hinzuschauen. Es gibt eine ganze Reihe guter deutschsprachiger Programmierer - aber zum "Großteil" dürfte schon noch ein bisserl fehlen... Erinnert mich ein bischen an die ganzen ur-germanischen "da ham wir aber bezahlt für" Touristen, die über meine Heimat in schöner Regelmässigkeit hereinbrechen und lauthals (kein scherz, ganz wirklich und genau so) verkünden, daß wir in Österreich ohne Deutschland eh nicht lebensfähig wären... (das ist bitte als Zitat zu verstehen!)

Just another 2 cents und ich denke mal, das Ende meiner Überlegungen zu diesem Thema, da ich da weder eine Realisierbarkeit noch einen Bedarf dazu sehe...

Gruß
GRL

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theo
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Re: Suche Mitstreiter für ein gewagtes Projekt

Beitrag von theo »

Antrepolit hat geschrieben:Da kommt eine ganz schön nationalistische Ecke von dir zum Vorschein und das ist Pfui!


Lasst bitte dieses Forum frei von solchen politisch extremen Ansichten.
Herzlichen Dank.

rix
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Re: Suche Mitstreiter für ein gewagtes Projekt

Beitrag von rix »

Können wir uns bitte darauf einigen, dass es sinnlos ist, sich länger zu streiten, ob eine deutsche Beschreibungssprache zweckmäßig bzw. nützlich ist;
oder nicht, weil Englisch angeblich so toll und wichtig sei, wir es alle sprechen müssen, selbst um ein "Fürzlein" zu lassen, oder demnächst den Arzt zu verstehen, oder ein Haushaltsgerät zu betätigen (und ich verspreche euch, es wird soweit kommen, wenn weiterhin derart selbstlos und gleichgültig die Grundeinstellung ist)... da die Konzerne am liebsten alle Menschen gleichförmig und gleichsprachig haben möchten, um Kosten zu sparen und überall die selben Bedingungen vorzufinden, ebenfalls zwecks Kosteneinsparungen sowie unmittelbarer Einflussnahme...

Ja, ginge das?

Gut...

Denn es wäre wirklich schön, wenn sich nur noch Leute melden, die ernsthaft Lust, Interesse haben, nebenbei an einer nicht selbstlosen Sache (bezogen auf die Sprache) zu arbeiten, welche obendrein die Chance bietet, etwas großartiges, vollkommen Neues zu verwirklichen. Entgegen mancher Ansichten wie der einer Ms. "Just My 2 Cents" bin ich vollkommen davon überzeugt, dass eine solche Beschreibungssprache im großen deutschsprachigen Raum auf viel Interesse stoßen wird.
Zuletzt geändert von rix am Fr 14. Mär 2014, 19:52, insgesamt 1-mal geändert.

creed steiger
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Re: Suche Mitstreiter für ein gewagtes Projekt

Beitrag von creed steiger »

Die Sprache ist doch egal.
Wir empfinden Englisch halt als neutraler, weil die emotionale Bindung fehlt.
Wenn man bei englischen Liedern/Pop genau hinschaut ist das Niveau auf Höhe Volksmusik wenn nicht drunter.
Zum Glück übersetzt man halt nicht im Kopf mit ;), weil die Texte wären im Deutschen auch peinlich.
Geht den englischsprachigen mit deutschem Liedgut genauso.


TeX/Latex ist für den Einsteiger schwierig, die Bugfreiheit und das Satzergebnis suchen dafür ihresgleichen.
Sowas erfordert viel Hintergrundwissen und das ist nicht so einfach mal auf die Beine zustellen.

Von daher finde ich deine Idee zwar gut aber einen wirklich schweren Brocken, der nicht zu unterschätzen ist.

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