Lazarus an Schulen

Für Dinge rund um die Unterstützung des offizielen Lazarusprojekts, wie Übersetzungsabsprachen und anderem.
renitenzzipfel
Beiträge: 8
Registriert: Sa 4. Apr 2015, 09:42

Re: Lazarus an Schulen

Beitrag von renitenzzipfel »

Hallo zusammen,

mein Vorposter trifft den Nagel auf den Kopf.
Mal kurz die Gründe zusammen gefasst warum zum gegenwärtigen Zeitpunkt das
Entwicklungssystem "Lazarus" als Lehrmittel nicht geeignet ist:
1. Das Hilfe-system ist für den Anfänger nicht zu gebrauchen.
2. Die Infrastruktur wird bei Installation nicht sauber aufgebaut.
3. Die Menüstruktur ist in ihrer Logik für den Anfänger nur schwer zugänglich. Sie ist zu sehr
IDEentwickler-zentriert.

Wer ohne Erfahrung in der SW-Entwicklung zu Lazarus kommt, schmeißt das Ding recht schnell in die Ecke.

LG Rz
Je kleiner die Aufgabe, desto länger ist das Gesicht bei Auftreten eines Fehlers.

hausi
Beiträge: 132
Registriert: Mi 23. Sep 2009, 08:44
OS, Lazarus, FPC: Winux (L 0.9.xy FPC 2.2.z)
CPU-Target: xxBit

Re: Lazarus an Schulen

Beitrag von hausi »

Der Schlusssatz vom vorherigen Post "Wer ohne Erfahrung in der SW-Entwicklung zu Lazarus kommt, schmeißt das Ding recht schnell in die Ecke." stimmt voll und ganz. Doch der trifft auf alle neuen Programmiersprachen zu. Die Zeiten, in denen man in Basic ein paar Zeilen auf den Bildschirm schrieb und dann Run schrieb und Enter drückte sind vorbei.

Da ich früher mit Dbase, DBFast, Clipper und Foxpro gearbeitet habe, kam ich damals mit dem Lazarus nicht klar. Das war vor etwa 10 Jahren und Lazarus war damals in den Kinderschuhen. Wenn ich denke wie kompliziert es war ein anderes Ikönchen zu verwenden. Doch heute ist Lazarus sehr anwenderfreundlich und Schülern empfehle ich für 4.8 Euro das Delphi Büchlein von KnowWare zu kaufen. https://www.knowware.de/delphi.htm Damit kann man ganz einfach mit Lazarus anfangen und alles funktioniert bestens.

Hausi

mschnell
Beiträge: 3444
Registriert: Mo 11. Sep 2006, 10:24
OS, Lazarus, FPC: svn (Window32, Linux x64, Linux ARM (QNAP) (cross+nativ)
CPU-Target: X32 / X64 / ARMv5
Wohnort: Krefeld

Re: Lazarus an Schulen

Beitrag von mschnell »

renitenzzipfel hat geschrieben:1. Das Hilfe-system ist für den Anfänger nicht zu gebrauchen.


Darüber habe ich schon viele Diskussionen geführt.

Fazit: das wird nie kommen.

Der Grund ist absolut einsehbar.

Momentan wird ein relativ einfacher Ansatz gefahren, der diverse Nachteile hat aber immerhin zu einem greifbares Ergebnis geführt hat.

Ein Ansatz, der zu einem aus Anwender-Sicht wünschenswerten Ergebnis führt, müsste von Null aus neu angegangen werden und dabei natürlich die existierenden Texte integrieren (durch einen Konverter oder so). So ein harter Schnitt ist mit einer Community quasi nicht machbar.

Das ganze wäre sehr viel Arbeit, die nicht unbedingt Spaß macht. Man würde etliche Leute dazu brachen. Niemand hat Lust dazu seine Freizeit dafür zu opfern. Und es ist im Gegensatz zur Arbeit an Compiler, Library und IDE wirklich ausschließlich Freizeit, weil es zum Fortschritt der eigenen Programmier-Projekte ja keinerlei Beitrag leistet.

Und dann ist durch die Umstellung immer noch nicht viel gewonnen, da ja bisher nur die alten Texte konvertiert worden sind. Jetzt gibt es zwar durch die besseren Pflege-Möglichkeit (z.B. durch Verwendung des Wiki-Formates und Web-basierter Editier-Funktionalität), dass mehr Freiwillige Beiträge zu den Hilfetexten erstellen, aber ob das wirklich passiert, steht dann immer noch in den Sternen.

-Michael

Benutzeravatar
af0815
Lazarusforum e. V.
Beiträge: 6198
Registriert: So 7. Jan 2007, 10:20
OS, Lazarus, FPC: FPC fixes Lazarus fixes per fpcupdeluxe (win,linux,raspi)
CPU-Target: 32Bit (64Bit)
Wohnort: Burgenland
Kontaktdaten:

Re: Lazarus an Schulen

Beitrag von af0815 »

mschnell hat geschrieben:Fazit: das wird nie kommen.

Der Grund ist absolut einsehbar.

Die Erklärung ist vielleicht kürzer > Es ist im Businessplan von Lazarus nicht so vorgesehen.
Blöd kann man ruhig sein, nur zu Helfen muss man sich wissen (oder nachsehen in LazInfos/LazSnippets).

marcov
Beiträge: 1100
Registriert: Di 5. Aug 2008, 09:37
OS, Lazarus, FPC: Windows ,Linux,FreeBSD,Dos (L trunk FPC trunk)
CPU-Target: 32/64,PPC(+64), ARM
Wohnort: Eindhoven (Niederlande)

Re: Lazarus an Schulen

Beitrag von marcov »

renitenzzipfel hat geschrieben:1. Das Hilfe-system ist für den Anfänger nicht zu gebrauchen.


Zu generell, damit kann man nix machen oder fixen.

I schreibe der Wahnsinn um alles nur in Wiki zu werfen, "und dann komme alles Magisch gut, weil es mehr Leute gibt" nicht zu. Es wird der Mangel an Leute die wirklich was machen und Verantwortung nehmen nur schlimmer.

Warf
Beiträge: 1908
Registriert: Di 23. Sep 2014, 17:46
OS, Lazarus, FPC: Win10 | Linux
CPU-Target: x86_64

Re: Lazarus an Schulen

Beitrag von Warf »

So nun schalte ich mich auch mal ein, immerhin ist es bei mir noch nicht all zulange her das ich in der Schule war, und da mit D7 Pascal gelernt habe :mrgreen:

Das mit der Hilfe finde ich ist nichtmal ein richtiges Problem, ich meine heute wird in keiner Hilfe oder in keinem Handbuch mehr nachgelesen, dafür haben wir Google. In der Schule hatten wir auch keine Hilfe von D7 (Gott weiß warum). Und um ehrlich zu sein, ist das was man über Google findet zu Lazarus ziemlich gut. Man hat zum einen die Delphi Seiten wie DelphiBasics.co.uk, zum anderen das FPC wiki, mit vielen Einträgen sogar Multilingual und die Lazarus-ccr Dokumentation. Dazu erfreut sich Pascal im deutschsprachigem Raum einer großen Beliebtheit, wodurch es auch unzählige Foren auf Deutsch gibt (z.B. dieses hier, oder Delphi Treff, etc...). Wer was sucht wird es auch finden, zumindest eher als sich durch irgendeinen lokalen Help File zu klicken.

Das Problem mit Lazarus ist eher die Tatsache dass es sich dabei um eine stetig entwickelnde OpenSource Software handelt. Um mal eine Anekdote aus meiner Schulzeit zu erzählen, für ein schulisches Projekt benötigten wir irgend eine Software (ich glaube Scribus, tut allerdings nichts zur Sache). Um das Installiert zu bekommen habe ich mich an die Schulleitung gewannt, und habe daraufhin ein Paar Tage später ein Gespräch mit dem Verantwortlichem Lehrer gehabt. Der fand die Idee gut, und hat daraufhin das Unternehmen angerufen, dass sich um Installationen bei unserer Schule kümmert. Daraufhin schickten die Jemanden, der das ganze nochmal persönlich abklären sollte, wie das genau Installiert werden soll. Danach wurde ein Termin ausgemacht, wann die Installation durchgeführt werden soll. Das wurde dann auch einwandfrei erledigt.

Langer rede Kurzer Sinn, das war ein Aufwand von knapp 3 Monaten, nur zum Installieren, wenn da dann regelmäßig neue Versionen installiert werden müssen, was durchaus auch nötig ist, und Lazarus hat keinen selbstupdater, wird sich jemand in dieser Anstalt erhängen, ich weiß nur noch nicht wer.


Außerdem ist Lazarus alles andere als eine schöne und Übersichtliche IDE, mir Passiert es immer wieder, dass ich einfach Fenster verliere, in dem Haufen anderer Fenster.


Allerdings ist Lazarus auch nicht so kompliziert wie alle immer behaupten, als ich mich letztes Jahr mal mit Eclipse für Java auseinander gesetzt habe, habe ich mich zunächst (also bis Heute) nicht wirklich zurecht gefunden, und das war letztes Jahr, da war ich 20. 5 Jahre zuvor mit 15 habe ich angefangen mich mit FreePascal auseinander zu setzen, da es mir auf den Sack ging das D7 nur den alten klobigen Windows 2000 Style hatte, und ich bin damals von Visual Basic auf Pascal umgestiegen. Ich habe mich direkt in Lazarus zurecht gefunden, während ich für Java immer noch vim benutze, weil ich keine Lust auf Eclipse habe.


Jetzt aber mal was ganz anderes, Lazarus ist schön und gut, aber ich bin sogar der Meinung, dass es nicht schaden würde den Schülern statt einer High End IDE einfach nur einen Text Editor (Natürlich mit späßen Syntax Highlight) und einen Compiler zu geben. Ich finde das ist viel lehrreicher und auch Spaßiger damit statt mit einer IDE eine Programmiersprache zu lernen.

An sich als Sprache für Schulen muss ich aber sagen ist Pascal (Egal ob jetzt Delphi oder Lazarus) eine sehr gute Wahl ist, da man zum einen eine recht Strikte Syntax hat, mit VCL und LCL aber auch viele Spielereien zur verfügung hat, und dennoch auf dem Speicher hantieren lernt, und lernt wie Spaßig es sein kann, wenn man ausersehen die Rücksprungaddresse seines Programmes überschreibt :)

Michl
Beiträge: 2505
Registriert: Di 19. Jun 2012, 12:54

Re: Lazarus an Schulen

Beitrag von Michl »

Bitte nicht als Kritik verstehen, ich will nur die Aussagen verstehen:

renitenzzipfel hat geschrieben:2. Die Infrastruktur wird bei Installation nicht sauber aufgebaut.
Wie meinst du das?

Ich bin eben mit Firefox auf die Homepage von Lazarus gegangen, habe den Button "Download now" geklickt. Sofort wurde der Browser zu sourceforge geleitet und hat den Download von Lazarus 1.4.0 32bit (entsprechend meiner Umgebung) automatisch gestartet. Nach dem Download habe ich die Exe gestartet und der Installer lief ohne Probleme durch.

Installiert wurde ein mMn "BigIDE"-Kompilat mit diversen vorinstallierten Packages. Die Installation nutzt keine Registereinträge, damit ist es sogar möglich ein einmalig installiertes Lazarus auf beliebige andere Rechner zu kopieren und zu starten (mit der Einschränkung, dass man wissen muss, wo die Config-Dateien sind bzw. besser diesen Ort zuvor selbst per Parameter definieren).

Was gibt es da zu beanstanden?

renitenzzipfel hat geschrieben:1. Das Hilfe-system ist für den Anfänger nicht zu gebrauchen.
Nach der Installation bin ich im Quelltexteditor auf diverse Bezeichner (type, class, private, var etc.) gegangen und habe [F1] gedrückt. Immer hat sich ein Fenster mit der Hilfe zu den entsprechenden Bezeichnern geöffnet. Ist doch toll. Wieso ist die Hilfe fon einem Anfänger nicht zu gebrauchen?

renitenzzipfel hat geschrieben:3. Die Menüstruktur ist in ihrer Logik für den Anfänger nur schwer zugänglich. Sie ist zu sehr
IDEentwickler-zentriert.
Wie müsste diese deiner Meinung nach aussehen? Im englischen Forum gibt es zur Zeit ein Thread über die "Modernisierung" von Lazarus. Ich denke, dass tatsächliche bzw. kongrete Anregungen gern gesehen sind.

Code: Alles auswählen

type
  TLiveSelection = (lsMoney, lsChilds, lsTime);
  TLive = Array[0..1] of TLiveSelection; 

marcov
Beiträge: 1100
Registriert: Di 5. Aug 2008, 09:37
OS, Lazarus, FPC: Windows ,Linux,FreeBSD,Dos (L trunk FPC trunk)
CPU-Target: 32/64,PPC(+64), ARM
Wohnort: Eindhoven (Niederlande)

Re: Lazarus an Schulen

Beitrag von marcov »

Michl hat geschrieben:Ich bin eben mit Firefox auf die Homepage von Lazarus gegangen, habe den Button "Download now" geklickt. Sofort wurde der Browser zu sourceforge geleitet und hat den Download von Lazarus 1.4.0 32bit (entsprechend meiner Umgebung) automatisch gestartet. Nach dem Download habe ich die Exe gestartet und der Installer lief ohne Probleme durch.

Installiert wurde ein mMn "BigIDE"-Kompilat mit diversen vorinstallierten Packages. Die Installation nutzt keine Registereinträge, damit ist es sogar möglich ein einmalig installiertes Lazarus auf beliebige andere Rechner zu kopieren und zu starten (mit der Einschränkung, dass man wissen muss, wo die Config-Dateien sind bzw. besser diesen Ort zuvor selbst per Parameter definieren).


1. Ich habe das auch getan, custom install, und die "secondary install" Option benutzt. Lazarusdir=d:\lazarusrel
2. Dan prompt der Installer um config directory -> d:\lazarusrel\config eingegeben.
3. sonst alles systemweit (shortcut, Extension Anbindungen nicht tun lassen)
4. Manuel mit startlazarus in guttem Verzeichnis starten. (kann vielleicht behoben werden wenn man doch der Shortcut machen lässt)

Alles in einen dir. Muss man schon aber nach selben Pfad auspacken. (PCP in lazarus.cfg ist nich lazarusdir relativ, XMLs sind auch nicht lazarusdir relativ)

renitenzzipfel
Beiträge: 8
Registriert: Sa 4. Apr 2015, 09:42

Re: Lazarus an Schulen

Beitrag von renitenzzipfel »

Hallo Michl,
Michl hat geschrieben:Ich bin eben mit Firefox auf die Homepage von Lazarus gegangen, habe den Button "Download now" geklickt. Sofort wurde der Browser zu sourceforge geleitet und hat den Download von Lazarus 1.4.0 32bit (entsprechend meiner Umgebung) automatisch gestartet. Nach dem Download habe ich die Exe gestartet und der Installer lief ohne Probleme durch.

Das Gleiche machst du jetzt mal unter einem Unix/Linux
Michl hat geschrieben:Installiert wurde ein mMn "BigIDE"-Kompilat mit diversen vorinstallierten Packages. Die Installation nutzt keine Registereinträge, damit ist es sogar möglich ein einmalig installiertes Lazarus auf beliebige andere Rechner zu kopieren und zu starten (mit der Einschränkung, dass man wissen muss, wo die Config-Dateien sind bzw. besser diesen Ort zuvor selbst per Parameter definieren).

Und das Gleiche nochmal auf einer Arm-Plattform
Michl hat geschrieben:Nach der Installation bin ich im Quelltexteditor auf diverse Bezeichner (type, class, private, var etc.) gegangen und habe [F1] gedrückt. Immer hat sich ein Fenster mit der Hilfe zu den entsprechenden Bezeichnern geöffnet. Ist doch toll. Wieso ist die Hilfe fon einem Anfänger nicht zu gebrauchen?

siehe oben
Michl hat geschrieben:Wie müsste diese deiner Meinung nach aussehen? Im englischen Forum gibt es zur Zeit ein Thread über die "Modernisierung" von Lazarus. Ich denke, dass tatsächliche bzw. kongrete Anregungen gern gesehen sind.

Kannst du mir einen Link geben, würde ich mir gerne anschauen.

Meine Vermutung bez. dem Hilfesystem und der Menüstruktur ist, hier haben zu viele Geeks
der Sparte Coder versucht, ein System auf zu ziehen, das ihren Ansprüchen genügt aber nicht
gründlich darüber nach gedacht haben, weniger versierte Leute auch mit ins boot zu nehmen.
Dies soll jetzt kein Vorwurf werden, da ich weiss das so etwas jedem passieren kann.
Etwa 90% der Aussagen die in diesem Thread als Argument genannt wurden höre ich täglich von meinen Entwicklern in meinem Job. Und ein Teil dieser Argumente sollen den gegenwärtigen
Zustand entschuldigen. Aber das macht die SW für den Anwender kein Stück besser.
Wer mal gucken möchte wie es auch gehen kann, sollte sich mal das Plone-Projekt https://plone.org/ anschauen.
Die haben es tatsächlich geschafft ein System auf die Beine zustellen, daß Plattform übergreifend "out of the box" funktioniert und ich stufe Plone, die Komplexität betrachtend,
höher ein.

Lg Rz
Je kleiner die Aufgabe, desto länger ist das Gesicht bei Auftreten eines Fehlers.

SchwabenTom
Beiträge: 49
Registriert: So 4. Jan 2015, 21:34
OS, Lazarus, FPC: Winux (L 0.9.xy FPC 2.2.z)
CPU-Target: xxBit

Re: Lazarus an Schulen

Beitrag von SchwabenTom »

renitenzzipfel hat geschrieben:Etwa 90% der Aussagen die in diesem Thread als Argument genannt wurden höre ich täglich von meinen Entwicklern in meinem Job. Und ein Teil dieser Argumente sollen den gegenwärtigen Zustand entschuldigen. Aber das macht die SW für den Anwender kein Stück besser.


@renitenzzipfel: Genau !!!!!!!!!!

@all: War mein Post zu lang? Zu viel zu lesen? Irgendwie scheint der mir untergegangen zu sein. Ich nehm nochmal eine Aussage heraus:

Mit einem Physiklehrer muß man über Physik reden und _nicht_ über Lazarus/FreePascal. Wenn der Physiklehrer sieht wie er mit einer handvoll Codezeilen einen Versuchsaufbau per Maus&Click steuern kann, interessiert ihn eine Diskussion pro/kontra Pascal nicht. Der will das Ding haben. Der sieht, daß er das selbst programmieren kann. Der braucht kein proprietäres Mascheinensteuerungsskriptdinges von wer-weiß-von-wem. Der braucht dann nicht mehr überzeugt zu werden.

Doku ist wichtig, F1 ist wichtig. Dem Physiklehrer sind seine Schüler aber noch viel wichtiger. Die Schüler sind seine Prio 1. Wenn die Hilfe/F1 von Lazarus schlecht ist, kann er das bedauern, nimmt es aber trotzdem gerne in Kauf, wenn er mit Lazarus seinen Unterricht erheblich aufwerten kann.

Nur um nochmal ans Topic zu erinnern. Es geht nicht darum, darüber nachzudenken, wie man Hardcore-Coder oder Super-Informatiker-Genies von Assembler weg hin zu Lazarus bekommt. Das Topic - zumindest habe ich es so verstanden - ist: "Lazarus an Schulen". Das ist die Zielgruppe. Natürlich nicht für alles Lazarus betreffende, aber für diesen Thread hier. Also, back to Topic stelle ich die These auf: Sprich mit einem Physiklehrer über Physik. Und das führt mich dann erneut zu:

Lazarus benötigt super duper tolle Komponenten. Und nicht einige davon, sondern viele. Nur das ist der Weg (bezogen auf den Topic!!!).

Und um es nochmal gesagt zu haben: Natürlich stimmt es, daß solch Komponenten sich nicht von selbst machen. Und es stimmt, daß solch ein gute Komponente unverhältnismäßig mehr Aufwand verursacht, als eine PowerPoint-Präsentation für eine Tagung. --> Das ist das ewige Communityproblem.

marcov
Beiträge: 1100
Registriert: Di 5. Aug 2008, 09:37
OS, Lazarus, FPC: Windows ,Linux,FreeBSD,Dos (L trunk FPC trunk)
CPU-Target: 32/64,PPC(+64), ARM
Wohnort: Eindhoven (Niederlande)

Re: Lazarus an Schulen

Beitrag von marcov »

renitenzzipfel hat geschrieben:
Michl hat geschrieben:Ich bin eben mit Firefox auf die Homepage von Lazarus gegangen, habe den Button "Download now" geklickt. Sofort wurde der Browser zu sourceforge geleitet und hat den Download von Lazarus 1.4.0 32bit (entsprechend meiner Umgebung) automatisch gestartet. Nach dem Download habe ich die Exe gestartet und der Installer lief ohne Probleme durch.

Das Gleiche machst du jetzt mal unter einem Unix/Linux


Linux hat kein Installer Konzept. Nur per Distribution Packages, die meistens von 3rd Party Quellen kommen wenn man keine vermögende Stiftung hat.

Als du ein Problem mit Installierung auf *nix hat, muss die meistens bei die Distributionen sein, nicht die Applikationshersteller. Das ist namentlich was es heißt eine Distribution zu sein. Man integriert Quellen von mehrere Projekte.

Ich hoffe Lehrer die Linux edukativ einsetzen wissen das :-)

marcov
Beiträge: 1100
Registriert: Di 5. Aug 2008, 09:37
OS, Lazarus, FPC: Windows ,Linux,FreeBSD,Dos (L trunk FPC trunk)
CPU-Target: 32/64,PPC(+64), ARM
Wohnort: Eindhoven (Niederlande)

Re: Lazarus an Schulen

Beitrag von marcov »

renitenzzipfel hat geschrieben:Etwa 90% der Aussagen die in diesem Thread als Argument genannt wurden höre ich täglich von meinen Entwicklern in meinem Job. Und ein Teil dieser Argumente sollen den gegenwärtigen Zustand entschuldigen. Aber das macht die SW für den Anwender kein Stück besser.


(Solch eine Quatsch höre ich auch immer vom Boss. Aber er vergisst immer das er vorher selber um den Billigsten Verdingung zu haben immer alle "Luft" aus meiner Stundenverantwortung rausholt, alle Details bagatellisiert aber in Retrospektive wundert er sich dann das es Eng-passen gibt, und das Details nicht ganz ausgereift sein. Das ist aber ein implizierter Management Entscheidung gewesen von dem die Details überhaupt nicht wissen wollte)

Wenn von Aussagen geredet: was hast du an FPC/Lazarus beigetragen? Überhaupt etwas ?

Richtig. Dann ist es auch deutlich wo das wirkliche Problem ist. Alle Problemen sind zurück zu fuhren auf eine Mangel an Leute die wirklich etwas machen und Verantwortung innerhalb das Projekt tragen, und nicht aus Mangel an Leute die das Projekt ohne es in Detail zu kennen in 5 Minuten auf die Hinternseite eines Bierdeckel neu organisieren und Vergleichungen mit schwer durch Stiftungen und Kommerziellen subventioniert Projekte als "Beweis" nutzen das etwas ans ganz freiwillige FPC/Lazarus Projekt mangelt.

Plone website hat geschrieben: It is owned by the Plone Foundation, a 501(c)(3) not-for-profit organization, and is available for all major operating systems.
Sources: CVE and Ohloh.


.. ein achtzehnjähriger FPC Kommitter und ex-Organisch Chemiker.
Zuletzt geändert von marcov am Di 5. Mai 2015, 19:59, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
theo
Beiträge: 10467
Registriert: Mo 11. Sep 2006, 19:01

Re: Lazarus an Schulen

Beitrag von theo »

SchwabenTom hat geschrieben:@all: War mein Post zu lang? Zu viel zu lesen?

Ja, und ich glaube die meisten User hier sind es müde, solche schlauen Diskussionen zu führen, da außer ellenlangen Forenthreads sowieso nichts dabei herauskommt.

marcov hat geschrieben:Richtig. Dann ist es auch deutlich wo das wirkliche Problem ist. Alle Problemen sind zurück zu fuhren auf eine Mangel an Leute die wirklich etwas machen und Verantwortung innerhalb das Projekt tragen, und nicht aus Mangel an Leute die das Projekt ohne es in Detail zu kennen in 5 Minuten auf die Hinternseite eines Bierdeckel neu organisieren und Vergleichungen mit schwer durch Stiftungen und Kommerziellen subventioniert Projekte als "Beweis" nutzen das etwas ans ganz freiwillige FPC/Lazarus Projekt mangelt.

+1

creed steiger
Beiträge: 957
Registriert: Mo 11. Sep 2006, 22:56

Re: Lazarus an Schulen

Beitrag von creed steiger »

Richtige Anfaenger Doku machst sich einfach nicht nebenher und ist viel Arbeit.
Sicher ist für Schulen ein portables Lazarus die einfachste Möglichkeit (ich denke das gibt es schon, zumindest denke ich bei Blaise Pascal davon gelesen zu haben).

Die Unterrichtsmaterialien müssen schon genug hergeben, ansonsten hilft Google.

Für eine umfassende "Anfaengerhilfe" fehlt einfach der qualifizierte Manpower.
Selbst wenn ich Zeit haette würde ich z.B. mir es einfach nicht zutrauen eine einsteigerfreundliche Doku zu schreiben.

Einfache Installation oder portabel als USB Stick, problemlose Handhabung/Administration (Rechte) und fehlerfreie Funktion sind meiner Meinung nach das wichtigste Kriterium für Schulen.
Kein Lehrer will sich groß mit Inbetriebnahme rumplagen.

renitenzzipfel
Beiträge: 8
Registriert: Sa 4. Apr 2015, 09:42

Re: Lazarus an Schulen

Beitrag von renitenzzipfel »

marcov hat geschrieben:Linux hat kein Installer Konzept. Nur per Distribution Packages, die meistens von 3rd Party Quellen kommen wenn man keine vermögende Stiftung hat.

Als du ein Problem mit Installierung auf *nix hat, muss die meistens bei die Distributionen sein, nicht die Applikationshersteller. Das ist namentlich was es heißt eine Distribution zu sein. Man integriert Quellen von mehrere Projekte.

Ich will jetzt nicht eine Diskussion über Lazarus unter Linux vom Zaun brechen (bitte bitte nicht,
dies ist der falsche Thread dafür). Ich habe kein Problem mit der Installation sondern ich habe
dann ein Problem wenn ich danach mindestens drei Pfade anpassen muss und dann dafür von der Hilfe keine vernünftigen Informationen geliefert bekomme. Das macht ganz schnell mal drei Stunden Recherche die ich gerne an anderer Stelle vertrödelt hätte.
marcov hat geschrieben:Ich hoffe Lehrer die Linux edukativ einsetzen wissen das :-)

Woher sollen die das wissen, das sind in der Regel keine Softwarespezialisten. Die wollen das
System mit möglichst wenig Aufwand installieren. Und dann muß das ganze auch noch medial aufbereitet zu den Schülern in die Köpfe transportiert werden.


SchwabenTom hat geschrieben:@all: War mein Post zu lang? Zu viel zu lesen? Irgendwie scheint der mir untergegangen zu sein. Ich nehm nochmal eine Aussage heraus:

Mit einem Physiklehrer muß man über Physik reden und _nicht_ über Lazarus/FreePascal. Wenn der Physiklehrer sieht wie er mit einer handvoll Codezeilen einen Versuchsaufbau per Maus&Click steuern kann, interessiert ihn eine Diskussion pro/kontra Pascal nicht. Der will das Ding haben. Der sieht, daß er das selbst programmieren kann. Der braucht kein proprietäres Mascheinensteuerungsskriptdinges von wer-weiß-von-wem. Der braucht dann nicht mehr überzeugt zu werden.


Ne Tom, dein Post war gerade richtig und du sprichst hier ein Grundproblem in der SW-Entwicklung an. Entwickler denken in SW-Kategorien wohin gegen der Anwender Problemorientiert denkt. Erschwerend kommt hinzu, das Entwickler seltenst die Fachkompetenz haben, das Anwenderproblem vollumpfänglich zu begreifen.

Also ich postuliere mal. Wenn wir wollen, das Lazarus in den Schulen als Lehrmittel
benutzt werden soll, müssen wir...
Ein Hilfesystem mir folgenden Attributen zur Verfügung stellen.
- Es muss auch von einem "dummen" Schüler benutzbar sein.
- Es muss an einem Stück zur Verfügung stehen.

Die IDE muss nach der Installation ohne weitere Anpassungen auf möglichst allen
Plattformen
1. lauffähig sein
2. ein lauffähiges GUI-Progrämmchen erstellen können

Die IDE muss so gestaltet sein, das auch 6-jährige damit klar kommen.

Diese paar Anforderung sollten doch machbar sein. Das sind in meinen Augen keine Utopien.


@marcov: Mit deiner Meinung sorgst du genau dafür das, keiner Lust hat in Projekten mit zuarbeiten. Sowas tut sich keiner an.
Lg Rz
Je kleiner die Aufgabe, desto länger ist das Gesicht bei Auftreten eines Fehlers.

Antworten