Mathias hat geschrieben:Bei den Timern habe ich noch etwas entdeckt. Beim ATtiny2313 wirf für die Aktivierung der Interrupts das gleiche Register TIMSK verwendet.
Der ATmega328 hat für jeden Timer ein eigenes Register TIMSK?
Ein übliches Vorgehen bei Atmel. Die Dinger sind ja nicht vom Himmel gefallen, sondern wurden immer weiter entwickelt. Man hat dabei versucht, die Register - jedes Register = 8 Speicherstellen benötigt ja Platz auf dem Chip - soweit es geht beizubehalten. Wenn es nicht mehr anders ging, wurden weitere Register eingefügt. Bei späteren Controllern mit kleineren Chipstrukturen wurde man dann großzügiger.
Mathias hat geschrieben:Wie sieht es mit richtigen Uhrenquarzen aus, dies müssten doch recht genau laufen, oder täusche ich mich da ?
Ein Quarz läuft a) so genau wie ihn der Hersteller gefertigt hat - siehe Datenblatt und b) so genau wie er betrieben wird. Das hängt von der Schaltung ab.
Die Genauigkeit eines Quarzes wird beeinflusst durch:
- Fertigungstoleranz, kann durch "Ziehen" oder digitales Kalibrieren kompensiert werden
- Temperaturgang, je nach Schnitt verschiedene Kennlinien, kann durch Temperaturmessung oder Kompensationsnetzwerke (Heissleiter, Kondensatoren mit gegenläufigem Temperaturgang) kompensiert werden
- Alterung, kaum kompensierbar, wird durch Voraltern und Nachkalibrieren minimiert
- falschen Betriebsbereich (Oberschwingungen durch Ansteuerung mit zu hoher Amplitude, Rechteckspannung statt Sinus)
- falsche Betirebsart (Oberschwingungsquarz im Grundton, Reihenschwingungsquarz in Parallelschaltung)
Selbst die Größe der Kondensatoren am Quarz hat einen Einfluss auf dessen Frequenz.
Mathias hat geschrieben:Was werden in der Praxis für Quarze in den Uhren verbaut, schon 1Sek pro Tag wäre zu viel.
Für billige Armbanduhren sind 1sec am Tag wenig.
Genauigkeit von Oszillatoren in aufsteigender Reihenfolge
- LC oder RC-Schwinger wie im ATmega intern verbaut
- Keramikresonator
- Schwingquarz in BT-Schnitt, um die 100ppm
- Schwingquarz in AT-Schnitt, um die 25..50ppm
- VCXO, spannungsgesteuerter Quarzoszillator, "Ziehen" durch eine Spannung von Außen
- TCXO, temperaturkompensierter Quarzoszillator, Kompensation durch eine analoge oder mittlerweile auch digitale Schaltung nach Temperatur, um die 1.5..3ppm
- OCXO, Quarzofen, Betrieb unter kontrollierten Bedingungen bei einer konstanten erhöhten Temperatur, um die 0.1..0.02ppm
So reizvoll der Betrieb in einem Quarzofen erscheinen mag: Du brauchst dafür spezielle Ofenquarze, die für die höhere Temperatur passend geschnitten sind, normale Quarze haben ihr Optimum um die 25°C. Und eine Quarzofen ist nur sinnvoll, wenn er ständig läuft, nach dem Einschalten ist er schlimmer als ein normaler Quarz (die Temperatur
ist ungleichmäßig verteilt), erst nach zwei Tagen ist er dann vielleicht stabil.
Und dann musst Du das ganze auch noch abgleichen können, dass heisst Du brauchst ein Normal, welches besser ist als Deine Uhr.