Projekt Buchhaltung

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hausi
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Projekt Buchhaltung

Beitrag von hausi »

Hat jemand Intresse an einer OpenSource Buchhaltung mitzuarbeiten oder gibt es bereits ein Projekt das ich mit dann mit meinen Ansprüchen ergänzen und natürlich dann auch online stellen kann.

Hausi

AndreasMR
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Re: Projekt Buchhaltung

Beitrag von AndreasMR »

Hallo Hausi,

sowas habe ich für meine Firma einmal programmiert. Das war so Ende 2011. Die Software wird jetzt im 5. Jahr eingesetzt.

Da sind einige Merkmale drin, die andere mir bekannte Buchhaltungsprogramme nicht haben.
- Automatische Vergabe von ein-eindeutigen Buchungsnummern, die der Verbucher (im Programm Verbocker genannt) auf den Beleg schreibt.
- Der Beleg wird eingescannt - bei der späteren Auswahl von Buchungen erscheint der Beleg auf dem Bildschirm
- Sprachausgabe bei bestimmten Aktionen (Laden, Speichern, Problemen)
- Statuszeile mit wichtigsten Informationen
- Ein Audit-Trail zeichnet jegliche Änderung an den Datensätzen auf (wer hat wann welches Datenelement von welchen Altwert auf welchen Neuwert geändert)
- Jede Buchung kann mit einem beliebig langen Kommentar versehen werden - je nach Kontonummer werden sinnvolle Muster vorgegeben oder über spezifische Eingabefelder die erforderlichen Daten abgefragt
- Regelmäßig wiederkehrende Buchungen werden ein einziges Mal eingegeben und werden wöchentlich, monatlich oder quartalsweise vervielfältigt - ist dieser "Plan"-Zeitpunkt erreicht, braucht der "Verbocker" maximal das Buchungsdatum anzupassen (das war der Hauptauslöser für mich, ds Programm überhaupt zu schreiben)
- Diverse Auswertungen (UST-Voranmeldung, GuV, Bilanz, Verlauf der Liquidität, ...) runden das Programm ab.
- Dann gibt es noch eine Makro-Buchungsfunktion - hier werden je nach ausgewählter Kontonummer eine ganze Reihe an Aktionen ausgelöst.
- Das Programm ermöglicht sowohl die Buchhaltung bei "IST-" als auch "SOLL-"Versteuerung
- EDIT: Das Programm ist frei von irgendwelchen Datenbanken.

Beste Grüße

Andreas
Zuletzt geändert von AndreasMR am Do 13. Aug 2015, 09:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Christian
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Re: Projekt Buchhaltung

Beitrag von Christian »

Hallo Hausi,

Was fürn Funktionsumfang schwebt dir vor ?
Mein Promet kann Belege verwalten und Online Banking + Zuordnung der Belege
http://www.free-erp.de/wiki/Promet-ERP/downloads

Würd durchaus interesse haben, Bedingung wäre aber das wir das selbe Datenbanklayer nehmen. Promet hat dazu nen Layer unter das man Quasi beliebige Datenbankzugriffskomponenten hängen kann das diese in eigene Klassen kapselt. Vorteil man hat eine Separate Klasse pro Tabelle und kann trotzdem noch mit Datensensitiven Controls darauf zugreifen.
W.m.k.A.h.e.m.F.h. -> http://www.gidf.de/

Martin V
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Re: Projekt Buchhaltung

Beitrag von Martin V »

Meine Buchhaltungssoftware Textbuch (http://www.textbuch.de) ist inzwischen ein Lazarus-Projekt.

Eine allgemein verwendbare und nicht nur auf eine bestimmte Firma zugeschnittene Software zu schreiben, ist ein langes Stück Arbeit.

Textbuch ist textbasiert und nicht datenbankbasiert. Dadurch entfallen einige Einschränkungen anderer Programme, weil man z.B. die oben erwähnten wiederkehrenden Buchungen einfach als Text kopieren und editieren kann. Die eigentliche Stärke des Programms liegt in der Anpaßbarkeit, weil die Buchhaltungslogik nicht im Programm verdrahtet ist, sondern in den auszuführenden Skripten steckt und Dialoge mit einem Dialogeditor selbst erzeugt werden können. Das geht soweit, dass manche User damit Nicht-Buchhaltungsprobleme lösen. Eine Besonderheit sind kontenplan-unabhängige Skripte, die die Konten über sog. "Kontenmengen" ansprechen und dabei auf Mengenlehre basieren (z. B. Kontenmenge Aufwandskonten). Außerdem ist Kostenrechnung integriert (nicht nur Kostenstellenrechnung, sondern auch Kostenträgerrechnung). Die Verarbeitungsgeschwindigkeit steigt mit der Anzahl der Buchungssätze linear und nicht progressiv an wie bei den meisten datenbankbasierten Programmen. Die ganze Programmlogik erinnert an eine Entwicklungsumgebung (integrierter Quelltexteditor, Compiler). Die Doku hat 400 Seiten. Die momentan geplanten Erweiterungen (E-Bilanz, Datev XML-Format) betreffen allein neue erforderliche Skripte, nicht das Executable.

Ich schreibe an dem Programm seit 1991. Im Rechenkern ist es somit sehr ausgereift. Das Programm ist nicht mein Hauptberuf. Mein Problem ist derzeit, dass ich momentan zu wenige engagierte User habe, die brav alle Fehler melden. Mit der Umstellung von Sibyl auf Lazarus waren einige neue Fehler (im Bereich der Oberfläche) hineingerutscht, die wohl einige potentielle Nutzer verschreckt haben und die ich erst spät behoben habe. Ich hoffe dass ich die wichtigsten Fehler aktuell beseitigt habe. Mit einem größeren Pool an Nutzern könnte man zumindest die Skripte und Dialoge öffentlich zugänglich machen. Ob der Open Source Ansatz beim Rechenkern sinnvoll ist, bin ich eher skeptisch. Ich könnte mir aber schon vorstellen, dass Mitstreiter gegen eine Vereinbarung auch über den Quellcode verfügen und Teile des Programms erweitern. Zumal dann bei Krankheit oder Ableben meinerseits die Zukunft des Programms gesichert wäre. Ich möchte aber die Verantwortung nicht aus der Hand geben, zumal sich kaum jemand so einarbeiten kann wie der Autor den Überblick hat. Obwohl das Programm sehr preiswert ist, habe ich noch nicht viel damit verdient. Den Bezahlstatus möchte ich beibehalten.

ws7
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Re: Projekt Buchhaltung

Beitrag von ws7 »

Martin V hat geschrieben:Meine Buchhaltungssoftware Textbuch (http://www.textbuch.de) ist inzwischen ein Lazarus-Projekt.


Hallo Martin. Das wundert mich nicht, dass du auf Free Pascal/Lazarus umgestiegen bist. Ich bin von OS/2 Virtual Pascal auf Free Pascal/Lazarus bzw. CodeTphon umgestiegen.

Deine Buchhaltung hatte ich mir schon zu OS/2 Zeiten angeschaut. Bin leider damit aber nicht klar gekommen. Erst letztes Jahr bin ich wieder auf deiner Seite gelandet und habe deine Software nochmal in Erwägung gezogen. Die Idee deiner SW finde ich genial. Alles hört sich gut an. Aber ein Schnelleinstig ist mir nicht gelungen und ich habe es wieder nicht geschaft mich damit anzufreunden und habe es vorläufig aufgegeben.

Ich mache meine BH immer noch mit gswin. Eine der letzten Versionen, bevor das von Sage aufgekauft wurde. Damals habe ich mir von Gandke & Schubert die DOS Version für Einnahme Überschuss Rechung gekauft. Da war eine super Anleitung dabei in der die Buchhaltung generell gut erklärt war und dann mit Beispielen in der Software erklärt. Damit habe ich mich damals in kürzeter Zeit (ca. 1 Tag Aufwnad) eingearbeitet und mache damit seither meine BH. In 2000 bin ich dann auf die Win Version umgestiegen die auch immer problemlos funktioniert hat. Als dass dann von Sage aufgekauft wurde haben die alles vermurkst und ich bin dann bei der letzten G&S Software geblieben. Die läuft erstaunlicherweise sogar jetzt auf Win7 (was die späteren sicher nur mit ständigen updates können).

Natürlich hätte ich gerne eine neue Software, aber etwas wo ich mich nicht von speziellen Datenbanken, Betriebsystemen und sonst was abhängig mache.
Habe mir auch schon überlegt, was für meine einfachen Bedürfnisse selber zu stricken. Aber wie immer mangelt es an der Zeit. Gruß, Wolfram.

hausi
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Re: Projekt Buchhaltung

Beitrag von hausi »

Danke für alle Antworten und Entschuldigung für meine späte Antwort. Ich war nochmals bei diesem schönen Wetter kurzfristig in den Bergen. Hatten ein Angebot im Engadin, Hotel und freie Benutzung aller Bahnen. Die Bahnen in der CH kosten ein Vermögen und so haben wir die Karte glühen lassen :-))

Bevor ich allgemein antworte, möchte ich persönlich Antworten:

Christian: Dein Programm ist mir empfohlen worden und ich habe es schon oft in der CH wo ich wohne weiterempfohlen. Deinem Projekt fehlt nur eine ebenso umfassende Buchhaltungssoftware. Was mir zur Zeit an Programmierkenntnissen abgeht, kann mich mit Fachwissen und 20 Jahren Erfahrung mit Buchhaltungsprogrammen wettmachen. Dein Programm hat ja bis auf die Fibu alles. Natürlich müsste ich für die CH ein paar Anpassungen vornehmen, doch die sind machbar und für das Andrucken der orangen Einzahlungscheine bei Rechnungen habe ich die komplette Routine in Pascal.

AndreasMR: Deine Buchhaltung scheint mir recht umfassend zu sein. Hast Du auch eine Bilanz und Erfolgsrechnung mit Vorjahreszahlen und die Erfolgrsrechnung auch mit mehrstufiger Berechnung des Gewinnes? Die MwSt ist in Deutschland und der CH ja gleich, nur die Prozentsätze und die Formulare sind anders, doch das ist kein Hindernis. Kann ich mir die Software mal ansehen?

Ws7: Habe mir kurz Deine Homepage angesehen. Deine Software ist eher ein Kassenbuch und keine doppelte Buchhaltung oder irre ich mich.

Ich sehe, ich muss mich etwas tiefgreifender erklären und ganz weit vorne anfangen:

Ich programmiere seit langer Zeit. Angefangen in ganz jungen Jahren auf dem Commodore 64 mit Basic, zu div. Datenbankprogrammen, die Vorgänger von Dbase waren, zu Clipper und dann mit FoxPro einige Jahre. Meine Foxsachen laufen heute noch bestens, doch ich möchte noch einmal so ein richtiger Knaller auf den Markt werfen. Eine Software die teuren Programmen auf dem Markt die Stirn bieten kann, aber Opensource ist. Ich finde es eine Frechheit, wie kleine KMU von diesen grossen abgezockt werden. Es spricht nichts gegen eine Gebühr für die Installation per Fernwartung oder wenn der Kunde für Support oder für Hilfe bezahlt. Im Notfall könnte man eine Light Version kostenlos anbieten und für die Version mit FW und Kostenstellen etwas in Rechnung stellen.

Die Buchhaltung sollte folgendes können:

Doppelte Buchhaltung
Die Buchungssätze sollten gelöscht oder geändert werden können
MwSt sollte automatisch gebucht werden und der User kann die vorgeschlagene Buchung überarbeiten
Belegnummervorschlag (kann übersteuert werden)
Sammelbuchungen
Belege einscannen und mit dem Buchungsablegen wie bei Christian wäre toll
Musterbuchungssätze
Bilanz und ER für eine Periode oder alle Daten
Kontosauszüge für eine Periode oder alle Daten
Rückwirkender Jahresabschluss und Neueröffnung
Kontenplan kann angepasst werden
Bilanz und ER können auf mehrere Stufen mit Suptotal strukturiert werden

Optional Kostenstellen
Optional Fremdwährung

Das mal im Groben. Die Analyse und auch Muster wie ich es mir Vorstelle habe ich.

Sprache würde Deutsch genügen.

Dann müssten wir die Software so anpassen, dass diese in Deutschland, CH und Oesterreich auf die jeweiligen Bedürfnisse vom Benutzer angepasst werden kann.

So in etwa stelle ich mir das vor. Klar wäre eine gute Faktura Software etc. von Nutzen. Das hat Christian ja alles. Man könnte die Faktura so anpassen, dass diese automatisch in die Fibu bucht.

Ich habe schon einen kostenlosen Buchhaltungslehrgang entwickelt. Diesen werde ich nun neu schreiben und dann kostenlos ins Netz stellen. Wäre super, wenn ich die neu zu erstellende Fibu integrieren könnte und alle, die den Kurs machen, gleich die Fibu benutzen.

Freue mich auf alle Antworten.

Hausi

Martin V
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Re: Projekt Buchhaltung

Beitrag von Martin V »

Mit Ausnahme des Einscannens von Belegen deckt mein Programm eigentlich alles ab. Ich habe auch (wenige) Schweizer Nutzer, für die habe ich entsprechende Spezialitäten (z. B. Rappenrundung auf 5 Rappen) eingebaut. Mit der eingebauten Skriptsprache kann man alles dazuprogrammieren, was noch fehlt. Probiert es mal aus, bevor ihr ein neues Projekt startet. Für wenig Buchungen (bis 1000/Jahr) ist mein Programm sehr billig (35 EUR/Jahr). Bei größeren Mengen an Buchungssätzen wird auch verhandelt. Mögliche Kooperationen siehe lange Mail oben.
http://www.textbuch.de

turbo
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Re: Projekt Buchhaltung

Beitrag von turbo »

Moin,

bei Konzeption und Test könnte ich unterstützen.

Meine Buchhaltungserfahrung erstreckt sich über 25 Jahre. Nach Ausbildung zum Steuerfachgehilfen habe ich BWL mit Rechnungswesen/Steuern studiert. Meine Kenntnisse beziehen sich auf Deutschland.

Durch meine Tätigkeit bei Steuerberatern sowie Wirtschaftsprüfungen bei Mandanten habe ich diverse Systeme kennen gelernt.
Buchführungen/Jahresabschlüsse habe ich regelmäßig selbst erstellt (bei kleinen Vereinen und 10 Jahre bei einem Konzerunternehmen mit zuletzt ca. 450 Mio. € Umsatz).

Die meisten Softwareprodukte vernachlässigen praktische Bedürfnisse. Sie sparen wichtige Details ein, die sich mit wenigen zusätzlichen Spalten in der Datenbank einfach lösen lassen. Das betrifft z.B. eine Unterscheidung von Beleg- und Buchungsdatum. Wenn man diesen Anspruch hat "so ein richtiger Knaller auf den Markt werfen. Eine Software die teuren Programmen auf dem Markt die Stirn bieten kann, aber Opensource ist. " kommt noch ein Erfassungsdatum hinzu.

An einer vernünftigen Anlagenbuchhaltung brechen sich die meisten Systeme die Ohren. Selbst bei SAP ist ein Anlagenspiegel teilweise ein Gefrickel.

Aufgrund so vieler schlechter Lösungen kann man mit einer guten Benutzerschnittstelle am Markt sicher erfolgreich sein. Eine spätere Erweiterung Richtung Mahnwesen könnte auch noch echten Mehrwert schaffen.


Noch dieser kleine Hinweis:
Seit 01.01.2015 löst die GoBD
http://www.bundesfinanzministerium.de/C ... -GoBD.html

die GDPdU https://de.wikipedia.org/wiki/Grunds%C3 ... Unterlagen sowie die
GoBS https://de.wikipedia.org/wiki/Grunds%C3 ... ngssysteme
ab. Die Webseite http://www.textbuch.de/tb/indxf.html bedarf da noch einer Aktualisierung.
Liebe Grüße
turbo

AndreasMR
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Re: Projekt Buchhaltung

Beitrag von AndreasMR »

Hallo zusammen,

turbo hat geschrieben:Moin,
Die meisten Softwareprodukte vernachlässigen praktische Bedürfnisse. Sie sparen wichtige Details ein, die sich mit wenigen zusätzlichen Spalten in der Datenbank einfach lösen lassen. Das betrifft z.B. eine Unterscheidung von Beleg- und Buchungsdatum. Wenn man diesen Anspruch hat "so ein richtiger Knaller auf den Markt werfen. Eine Software die teuren Programmen auf dem Markt die Stirn bieten kann, aber Opensource ist. " kommt noch ein Erfassungsdatum hinzu.


Das Buchhaltungsprogramm, das ich geschrieben habe, weist dieses Feature auf. Es gibt Datenfelder für
- Buchungsdatum (voreingestellt aktuelles Datum, kann aber auch geändert werden)
- Belegdatum
- Zieldatum (wann wird Zahlungseingang erwartet?) Abgelaufene Termine poppen auf und können ins Mahnwesen gelenkt werden.
- Zahldatum (wann wurde tatsächlich gezahlt? / wieviel wurde tatsächlich gezahlt?)

Diese Features sind von Bedeutung, um offene Posten zu ermitteln, um die Zahlungsmoral von Kunden bewerten zu können. Ein weiterer Anwendungsfall besteht im Bereich Umsatzsteuer. Tauchen nachträglich Belge auf bzw. wird vom Außendienst nach dem Urlaub noch alte Belege eingereicht, können diese Belege eingebucht werden und führen zu einer Änderung des UST-Betrages. In einer monatlichen / quartalsweisen Übersicht werden die überwiesenen UST-Beträge den wirklichen gegenübergestellt. Werden am Jahresende Abweichungen festgestellt, dann liegt das an diesen nachträglich eingereichten Belegen. Der Buchhalter weiß dann sofort, für welchen Monat / welches Quartal eine Änderungsmeldung einzureichen ist.

Fehlerhafte Buchungen könen nachträglich kottigiert werden. Z.B. hatten wir beim letzten Jahresabschluss festgestellt, dass ein Konto, unter dem eigentlich 12 Buchungen hätten auflaufen müssen, nur ein einziger korrekt verbucht war. Die anderen 11 waren falschen Konten zugeordnet. Nach der Korrektur waren dann im Audit-Trail 11 neue Einträge inkl. Begründung der Änderung, was die Sache dann auch transparent macht.

Die Anlagenbuchhaltung ist das nächste, was ich umzusetzen und ins Programm zu integrieren gedenke.


Was in meinem Programm übrigens noch enthalten ist, ist ein Ausbuchen von z.B. Verbrauchsmaterial. Etwas steht solange mit dem Einkaufswert in der Buchhaltung, bis es verbraucht wurde. Dies vereinfacht die Inventur erheblich, da sich die Soll-Vorgabe aus der Buchhaltung ergibt.


Beste Grüße

Andreas
Zuletzt geändert von AndreasMR am Sa 15. Aug 2015, 14:53, insgesamt 1-mal geändert.
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marcov
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Re: Projekt Buchhaltung

Beitrag von marcov »


hausi
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Re: Projekt Buchhaltung

Beitrag von hausi »

Das Hauptproblem ist die Buchungsmaske bei den meisten Programmen. Man sollte ohne die Maus in die Hand nehmen zu müssen buchen können.

Bei vielen Programmen ist die Handhabung das Problem. Das Programm sollte von Primaten bedient werden können. Viele Programme richten sich an Profibuchhalter, dabei müssen viele Kleingewerbler auch eine Buchhaltung führen und diese sollte einfach bedient werden können und viele Automatismen beinhalten.

Zu Turbo, das Buchungsdatum kann automatisch aufgrund des Systemsdatums im Hintergrund erfasst werden. Doch Du hast Recht, dieses fehlt bei den meisten Programmen.

Hausi

AndreasMR
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Re: Projekt Buchhaltung

Beitrag von AndreasMR »

Hallo Hausi,

meine Software kann sowohl nur mit Maus als auch nur über Tastatur gesteuert werden.

Bei der Haupteingabemaske (Buchungssätze) werden alle Eingabefelder über die Tab-Taste in der richtigen Reihenfolge angesteuert. Wenn alle Mindestinformationen einer korrekten Buchung vorliegen, wird ein Button aktiviert. Drückt man dann auf die Enter-Taste, wird aus den Eingaben ein Buchhungssatz generiert.

Die anderen ca. 10 Registerseiten kann man auch per Tastatur oder Maus aufrufen. In der Regel erscheint dann eine Seite, in der keine Eingaben möglich sind, da es sich um irgendwelche Auswertungen, Übersichten, Kontenübersichten, Saldenlisten, graphische Darstellungen des Geschäftserfolgs, Vergleich mit dem Vorjahr (Vergleich der Gesamtergebnisse und Teilbereiche und Unterbereiche), GuV, Bilanz, ... handelt.

Was ich noch gar nicht erwähnt habe, und was besonders für kleine Unternehmen interessant sein dürfte, ist die Behandlung von Barbelegen (Belege, die jemand bar bezahlt hat und dann zwecks Rückerstattung einreicht). Hier kommen dann auch die von mir so bezeichneten Makro-Buchungen ins Spiel. Jedem Mitarbeiter sind mehrere Buchhaltungs-Kontonummern zugeordnet:
- Gehalt,
- Honorarkonto für Freiberufler, die nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind
- Rückerstattungskonto

Wird nun ein solcher Barbeleg bzw. eine Rechnung eines Vorgangs, das der Mitarbeiter privat bezahlt hat, aber für betriebliche Zwecke gedacht ist, eingereicht, wird in einem Optionsfeld ausgewählt, dass es sich um eine rückzuerstattende Barzahlung handelt. Dann öffnet sich ein Eingabefeld, in das das Kürzel des betreffenden Mitarbeiters eingetragen wird. (Ansonsten ist das Feld nicht sichtbar). Diese hat der Mitarbeiter praktischerweise auf die Rückseite des Barbelegs notiert. Durch die Makrobuchungsfunktion werden mehrere Buchungssätze erzeugt
- Buchung des Netto-Betrages auf des Buchhaltungskonto, das mit dem bezahlten Gegenstand / Dienstleistung zusammenhängt (z.B. Spesen, Büromaterial, Benzin, ...). Dies fließt über Saldenlisten letztlich in die GuV ein
- Buchung der Umsatzsteuer
- Buchung des Brutto-Betrages auf das Rückerstattungskonto des Mitarbeiters, der die Rechnung bezahlt hat.

Zu Monatsbeginn erhält dann jeder Mitarbeiter einen Betrag in Höhe der aufgelaufenen Rückerstattungen überwiesen, was in der Buchhaltung durch einen Buchungssatz Bankkonto => Rückerstattungskonto erzeugt wird. Dadurch entspricht der Firmenkontostand dem Betrag, als wenn alle Barbelege direkt über Kreditkarte bezahlt worden wären. Und beim Mitarbeiter ist das Rückerstattungskonto wieder auf 0.
Vorschuss
Damit dem Mitarbeiter kein Zinsnachteil entsteht, besteht auch die Möglichkeit, dass der Mitarbeiter einen Barbetrag / Rückerstattungsvorschuss erhält, von dem z.B. Außendienstler / Berater ihre laufenden Kosten decken. Wenn die Buchhaltung feststellt, dass der Vorschuss aufgebraucht ist, wird der nächste Rückerstattungsvorschuss ausbezahlt / überwiesen.


Ich denke, dass es wichtig ist, sinnvolle Abläufe in der Software abzubilden, und dem Kunden die Möglichkeit zu geben, möglichst viele seiner internen Besonderheiten beizubehalten, anstatt irgendein beliebig komplexes starres System überzustülpen.

Dann bleibt noch die Frage, ob es ein Ansinnen dieses Threads ist, eine Buchhaltungssoftware zu entwickeln, die letztlich so umfangreich werden soll, dass Dienstleistungen einer Buchhaltungsfirma / Steuerberatungsgesellschaft überflüssig werden. In dem Fall muss das Produkt eine Prüfung durchlaufen, durch die attestiert wird, dass die Ergebnisse konform zu anderen ähnlichen Produkten sind. Denn es bringt nichts, wenn ein Unternehmen Buchungen tätig, gemäß der Auswertungen des Propgramms Steuern entrichtet - und letzt das Finanzamt demGanzen keinen Gleuaben schenkt - und der ganze Kram erneut von "Profis" wiederholt werden muss.
Bei meiner Firma mache ich es bislang so, dass die BWA, Saldenlisten, GuV, Bilanz zum Steuerberater gehen, er Vorschläge unterbreitet, in welcher Höhe Rückstellungen für was auch immer erlaubt sind, ich diese Infos berücksichtige, die Auswertungen entsprechend anpasse und der Steuerberater dann bestätigt, dass die ihm vorgelegten Daten plausibel sind. Der Spaß kostet dann 500 €. Und das Finanzamt akzeptiert dies so.


Beste Grüße

Andreas
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hausi
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Re: Projekt Buchhaltung

Beitrag von hausi »

Hallo Andreas

Du hast ja ein sehr umfangreiches Programm. Wenn man mit dem Tabulator springen kann, könnte man sicher noch ergänzen, dass man auch mit der Entertaste von Feld zu Feld springen kann. Würde die Eingabe vereinfachen.

Mail mir doch bitte mal ein paar Printscreens. Habe Dir per PN meine E-Mail Adresse gemailt.

Hausi

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Re: Projekt Buchhaltung

Beitrag von AndreasMR »

Hallo Hausi,

in meinem Programm dient innerhalb der Eingabe der Buchungssätze die Tab-Taste zum Springen von einem Eingabefeld zum nächsten. Die Enter-Taste dient zum Abschließen eines Buchungssatzes. Da nach der Eingabe der Minimal-Informationen noch weitere Informationen eingegeben werden könn(t)en, wäre dies nach einem Abschließen der Buchung nur über eine Änderung möglich - also Mehraufwand gegenüber der schnellst-möglichen Eingabe. Diese GEschwindigkeit war für mich ausschlaggebend, dies genau so zu machen, wie ich es dann programmiert habe.

Beste Grüße

Andreas
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Re: Projekt Buchhaltung

Beitrag von hausi »

Hallo Andreas

Anwenderfreundlichkeit, Geschwindigkeit und ein grosser Funktionsumfang sind Punkte, die schwer unter einen Hut zu bringen sind. Da muss man Kompromisse eingehen. Wichtig finde ich, dass man bei Deiner Software ohne Maus buchen kann.

Gruss
Hausi

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