Lazarus ohne Deb-Pakete installieren

[Martin V]

Die DEB-Pakete auf der Daily Snapshot Seite sind inzwischen nicht mehr aktuell. Man kann zwar den FPC Compiler über das DEB-Paket installieren, doch für Lazarus ist jetzt wohl Handarbeit angesagt. Wie bekomme ich das hin? Ich habe alle Unterverzeichnisse meiner aktuellen Windows Installation kopiert außer FPC nach: /usr/lib/lazarus/1.1, dann die Executables und das Makefile aus der alten 0.9.31 Installation übernommen. Ein "make clean all" macht eine Zeitlang einiges, findet aber dann irgendwelche Dateien nicht (printersdlgs).

Wie gehe ich richtig Schritt für Schritt vor, ein aktuelles Lazarus (auf Ubuntu 10.04) zu installieren? Vielleicht gibt es ja schon eine Seite, auf der das beschrieben ist?

[theo]

Vielleicht gibt es ja schon eine Seite, auf der das beschrieben ist?

http://lmgtfy.com/?q=lazarus+installieren&l=1

[Martin V]

Inzwischen hat mich das Glück verlassen und ich wäre froh, wenn ich die ursprüngliche Lazarus Installation wieder hinbekäme. Bislang deinstallierte ich die Pakete mit dem Synaptix-Paketmanager und installierte mit "sudo dpkg -i *". Inzwischen habe ich so viele Versionen installiert und deinstalliert, dass jeder erneute Versuch alles noch schlimmer macht und immer mehr Fehlfunktionen auftreten. Es kommen reihenweise fehlerhafte Paket-Abhängigkeiten und nicht vollständig installierte Teile. Es gelingt mir mit dem Paketmanager nicht, einwandfrei die Pakete zu deinstallieren, ohne dass er mir gleich wieder die Installation weiterer Pakete nahelegt. Ich würde gerne wissen:
- was gilt unter Ubuntu 10.04 als die unkomplizierteste Installationsart? Welche Quelle bzw. Version soll ich nutzen?
- gibt es eine Anleitung, wie ich restlos FP + Lazarus wirklich sauber deinstallieren kann?
Gerne auch andere Tipps, wie ich den Karren wieder aus dem Dreck ziehen kann!

Ich habe Lazarus unter 2 Windows-Versionen, unter Macos und unter Linux am laufen und muß schon sagen, die Linux-Installation ist die mit großem Abstand am schiwerigsten zu installierende. Es treibt einen wirklich zur Verzweiflung. Ich habe schon einen ganzen Tag nur herumkonfiguriert, und es wird immer schlechter. Ich bin schon fast soweit, Linux neu zu installieren, denn es hat ja schonmal recht gut funktioniert gehabt.

[Socke]

- was gilt unter Ubuntu 10.04 als die unkomplizierteste Installationsart? Welche Quelle bzw. Version soll ich nutzen?

Das einfachste ist: auf einem sauberen System die von Ubuntu bereitgestellten Pakete installieren. Die sind natürlich immer ein wenig hinter der Zeit. Die offiziellen Pakete vom FPC-Team sollten auch immer Funktionieren. Bei Lazarus kann das schon schwieriger werden, da du hier wesentlich mehr Bibliotheken benötigst, die eventuell in Ubuntu 10.04 noch gar nicht oder in einer zu alten Version vorliegen.

- gibt es eine Anleitung, wie ich restlos FP + Lazarus wirklich sauber deinstallieren kann?

Ich kenne keine; versuche damit dein Glück:
Gehe in Synaptic und lasse dir alle fehlerhaften Pakete auflisten. Behebe die Fehler durch de- oder neuinstallieren. Jetzt suchst du alle Free Pascal- und Lazarus-Pakete (fpc*, fp*, lazarus*, lcl*, und evtl. noch weitere) und entfernst diese restlos (über das Kontextmenü) damit auch die Konfigurationsdateien entfernt werden.
Jetzt musst du noch die Benutzer-Konfiguration löschen. das sind unter anderem

• ~/.lazarus/
• ~/.config/lazarus/
• ~/.fpc.cfg

Wenn du Lazarus oder FPC manuell (ohne Pakete) installiert hast, musst du natürlich auch die Dateien dieser Installation löschen. Wo die zu finden sind, kannst nur du wissen. Gute Orte zum Suchen sind:

• /usr/lib/
• /usr/bin/
• /usr/share/
• /usr/share/doc/

Hier darfst du auf keinen Fall Dateien löschen, die zu anderen Paketen gehören. Also: Aufpassen!

die Linux-Installation ist die mit großem Abstand am schiwerigsten zu installierende.

Mac kenne ich nicht. Windows ist mit dem Lazarus+FPC-Installationspaket ziemlich idiotensicher. Unter Linux installiere habe ich bisher den FPC und die Lazarus-Abhängigkeiten per Paketmanager installiert. Lazarus selber kam dann immer aus dem SVN irgendwo nach /home/user/ und wurde gar nicht installiert. Bei Bedarf habe ich mir dann auch noch den FPC aus dem SVN geholt und selbst gebaut. Dank der Benutzer-Konfigurationsdatei (/home/user/.fpc.cfg) lässt sich dann der Compiler aus den Paketen einfach ausschalten und ein anderer nutzen.

[Christian]

Was gibts an der auszusetzen ?:
http://wiki.freepascal.org/Lazarus_Docu ... stallation

[Martin V]

Danke für Eure Tipps. Ich habe jetzt wieder alles in Griff bekommen. Ich hoffe, dass meine herausgefundenen Lösungen (Ubuntu 10.04) auch anderen Leuten von Nutzen sind. Sie weichen stark von Euren Vorschlägen ab, die ich teilweise schon früher mal probiert hatte. Meine Lösung geht jetzt trotz Ubuntu über die aktuellen RPM Pakete.

- Der Synaptic Paketmanager funktioniert wieder, wenn man das System neu startet. Ich konnte dort die bisherigen Pakete nun löschen.
- mit "sudo updatedb" und dann "locate fpc" sowie "locate laz" kann man herausbekommen, wo die fpc/Lazarus Dateien herumliegen, die dem Paketmanager entwischt waren, und das sind viele. Diese habe ich gelöscht, nicht jedoch das .Lazarus Konfigurationsverzeichnis.
- Ich habe die aktuellen RPM Pakete von der http://www.lazarus.freepascal.org Seite die daily snapshots heruntergeladen, und zwar die i686 Linux Pakete fpc, fpc source und Lazarus und in ein neues temporäres Verzeichnis gespielt
- dann startete ich den bei Ubuntu standardmäßig schon installierten Paket-Konvertierer und erzeugte aus den RPM Dateien DEB Dateien:
"sudo alien -c -d *.rpm" (dauert ziemlich lange)
- dann installierte ich die deb-Dateien in der Reihenfolge fpc, fpc-sourcen und Lazarus mit dem Befehl "sudo dpkg -i Debdateiname"

Jetzt habe ich wieder ein aktuelles System. Beim Installieren kamen keinerlei Fehlermeldungen. Weder die Deb-Dateien von Daily Snapshot noch apt-get hat bei mir vernünftige Resultate erzielt. Ich denke, dass die DEB- und apt-get Unterstützung seit einigen Monaten nicht mehr vernünftig supportet ist.

Es verbleiben zwei Merkwürdigkeiten am Anfang, die jedoch keine Auswirkungen auf die Funktion haben:
- Es kommt die Fehlermeldung: Error: fpc.cfg is missing. Ich habe schon vor Monaten alles mögliche probiert und nachgelesen, es war alles erfolglos.
- Fehlermeldung: Compiler "/usr/bin/fpc" does not support target i386-linux", obwohl alles OK ist und der Compiler natürlich das unterstützt.

[Martin V]

Mit "Tools - Rescan FPC directory" aus der Lazarus-Menüleiste verschwinden diese Fehlermeldungen dauerhaft.